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Entscheidungsprozesse im Management- und Selbstverwaltungsmodell der Universitäten und die Folgen für die Forschung im internationalen Vergleich

Mitantragsteller Professor Dr. Jürgen Enders
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2003 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470436
 
Ziel der Untersuchung ist eine vergleichende Betrachtung zweier Governancemuster von Universitäten: des traditionellen Selbstverwaltungsmodells, wie es in Deutschland mit einer starken staatlichen Regulierung der Universitäten kombiniert ist, und des neueren Managementmodells, wie es in den Konzepten des "new public management" mittlerweile in einer Reihe von Ländern diskutiert und auch bereits praktiziert wird. Das Managementmodell zeichnet sich idealtypisch dadurch aus, dass Mechanismen der hierarchischen Selbststeuerung in den Universitäten ausgebaut werden und die akademische Selbstverwaltung dafür an Bedeutung verliert, staatliche Regulierung zurückgeschraubt, aber eine auf generelle substantielle Ziele ausgerichtete Außensteuerung der Universitäten durch den Staat und durch Adressaten etabliert sowie der Konkurrenzdruck innerhalb und zwischen Universitäten gesteigert wird. Die Leitfrage der Untersuchung richtet sich darauf, wie sich diese beiden in vielen Hinsichten konträren Governancemuster zum einen auf generelle Merkmale des Entscheidungsgeschehens in Universitäten und zum anderen auf bestimmte Merkmalsdimensionen der Forschung auswirken. Das noch immer an den deutschen Universitäten vorherrschende Selbstverwaltungsmodell soll dabei gezielten Vergleichen in drei Richtungen ausgesetzt werden: mit den einschlägigen Erfahrungen anderer Länder, in denen das Managementmodell zumindest in wichtigen Komponenten bereits umgesetzt ist; mit den Erfahrungen bestimmter deutscher außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, die ebenfalls Elemente des Managementmodells implementiert haben; und mit aktuellen ersten Reformerfahrungen in der deutschen Hochschullandschaft selbst. Im Zentrum der Empirie stehen dabei detaillierte Fallstudien von Forschergruppen und Instituten aus zwei Forschungsfeldern ("rote" Biotechnologie, Geschichtswissenschaft) in ihrem politischen und organisatorischen Kontext. Dabei soll nicht nur geklärt werden, ob es Zusammenhänge zwischen Governancemustern und Forschung gibt, sondern - angenommen, dass diese Zusammenhänge bestehen - es interessiert vor allem, wie im einzelnen die kausalen Mechanismen einer Prägung der Forschung durch Governance beschaffen sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Niederlande
 
 

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