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41Ca in Zahnschmelzproben von Überlebenden aus Hiroshima zum retrospektiven Nachweis einer Neutronenexposition

Antragsteller Dr. Gunther Korschinek
Fachliche Zuordnung Kern- und Elementarteilchenphysik, Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Felder
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5410805
 
Neue methodische Entwicklungen erlauben es uns seit kurzem, die Fluenz thermischer Neutronen der Atombombenexplosion über Hiroshima in Zahnschmelz von Atombomben-Überlebenden experimentell zu bestimmen. Bis heute ist es nicht gelungen, in menschlichem Gewebe Spuren einer längere Zeit zurückliegenden Exposition mit Neutronen nachzuweisen. Im Rahmen dieses Antrages wird vorgeschlagen, in Zahnschmelz von Atombomben-Überlebenden das Radioisotop Calcium-41 (Halbwertszeit: 103 000 Jahre) mit der Methode der Beschleunigermassenspektrometrie (AMS) nachzuweisen, wo es durch thermische Neutronen über eine Neutroneneinfangsreaktion an 40Ca produziert wurde. Mit der Bestimmung der produzierten 41Ca-Atome läßt sich auf die Neutronenfluenz, der die betroffene Person ausgesetzt war, schließen. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Methode besteht darin, daß in Zahnschmelz von Überlebenden in der Vergangenheit unter Verwendung der Methode der Elektronen-Spin-Resonanz bereits die Gammadosis rekonstruiert werden konnte. Die Kombination beider Methoden bietet erstmals die Möglichkeit, die Exposition durch ein gemischtes Neutronen- und Gammastrahlungsfeld in ein und demselben biologischen Material retrospektiv zu quantifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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