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Erschließung neuer Forschungspotenziale einer gesamtdeutschen Umwelt- und Naturschutzgeschichte. Ein Verzeichnungsprojekt der Stiftung Naturschutzgeschichte in Kooperation mit dem Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung und der Hochschule Neubrandenburg

Antragsteller Dr. Hans-Werner Frohn
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541310416
 
Die Geschichte des Naturschutzes in Deutschland haben seit den 1990er-Jahren zwei Institutionen – mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten – dokumentiert und aufgearbeitet: die Stiftung Naturschutzgeschichte in Königswinter und das in Neubrandenburg ansässige Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e. V. (IUGR) mit seinem Studienarchiv Umweltgeschichte. Im Jahr 2022 haben diese beiden Einrichtungen ihre Archive fusioniert, um die Zeugnisse ost- und westdeutscher Natur- und Umweltschutzgeschichte unter einem (vorerst virtuellen) Dach zusammenzuführen. Zu diesem Zweck überließ das IUGR die Bestände seines Studienarchivs der Stiftung Naturschutzgeschichte als Schenkung. Mit der Übernahme des Studienarchivs hat die Stiftung Naturschutzgeschichte einen großen Fundus an Beständen übernommen – ein enormer Zuwachs einschließlich aller damit verbundenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, aber auch Chancen. Eine besondere Herausforderung stellen die Archivalien dar, die das IUGR e. V. im Verlauf der letzten fünf Jahre übernommen hat und die noch nicht erschlossen sind. Aus diesem Gesamtumfang unerschlossener Bestände wurde ein in sich geschlossener Teilfundus definiert und abgegrenzt, der in besonderer Weise die bisher erschlossenen Bestände ergänzt und somit geeignet ist, in der zu erwartenden Gesamtheit erschlossener Quellen neue Forschungspotenziale zu erschließen. Die zur Erschließung vorgesehenen 65 Bestände mit einem Gesamtumfang von ca. 113 Regalmetern enthalten reichhaltiges Material für eine Vielzahl forschungsrelevanter Fragestellungen. Die durch eine Erschließung gegebene Quellenbasis ermöglicht aus verschiedenen Perspektiven eine Eröffnung von erweiterten Forschungspotenzialen. Die Zusammenschau der in den beiden Archiven vorliegenden Quellen ermöglicht Vergleiche und Gegenüberstellungen zur Entwicklung in Ost- und Westdeutschland. Vergleichende Studien können für die Zeit bis 1990 den Natur- und Umweltschutz in zwei unterschiedlichen politischen Systemen nachzeichnen und für die Zeit nach 1990 untersuchen, wie diese Entwicklung innerhalb eines nunmehr einheitlichen Staats- und Rechtssystems fortgeschritten ist. Viele bisherige Arbeiten zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes geben Hinweise auf offene Forschungsfragen und betonen die Notwendigkeit komparatistischer Ansätze. Schließlich können aus der Perspektive der Landschaftsforschung auch aktuelle und Zukunftsfragen besser in tragfähige Deutungs- und Bewertungslinien gestellt werden. Eine der Schwachstellen der aktuellen Forschungen und auch Diskussionen zum Landschaftswandel ist die fehlende bzw. verkürzte Einordnung der Veränderungsprozesse in zeithistorische Abläufe. Rückblicke können hier Grundlagen- bzw. Orientierungswissen für die Lösung gesellschaftlicher Probleme bereitstellen. Archivquellen stellen hierfür den notwendigen Erfahrungsschatz bereit.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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