Detailseite
Projekt Druckansicht

Philosophie der Digitalität: Phänomenologische und systematische Perspektiven

Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541433337
 
Das geplante Wissenschaftliche Netzwerk, das sich größtenteils aus Mitgliedern der im Jahr 2021 im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Philosophie neu gegründeten AG „Philosophie der Digitalität“ konstituiert, hat zum Ziel, die neueren Phänomene der Digitalisierung als lebensweltliche Phänomene philosophisch-explorativ zu erkunden und ethisch zu reflektieren. Im Zentrum des Wissenschaftlichen Netzwerks stehen folgende drei Phänomenbereiche, die in ihrer spezifischen Vernetzung und Mensch-Maschine-Maschine-Interaktion einer multiperspektivischen philosophischen Analyse unterzogen und dabei auf ihre (i) ethische, (ii) anthropologische und (iii) philosophisch-methodologische Bedeutung hin befragt werden sollen: (1) Künstliche Intelligenz bzw. maschinelles Lernen: Hierunter fallen automatisierte Entscheidungsverfahren, komplexe Formen von Mustererkennung, aber auch neuere Formen von Mensch-Maschine-Interaktion und Robotik, die in bestimmten ethisch relevanten lebensweltlichen Bereichen eingesetzt werden kann. (2) Virtuelle Realität: Hierzu zählen komplexe Formen von Simulationen, die selbst entweder als Realitäten erscheinen, die Realität erweitern („Augmented Reality“) oder selbst neue Formen von Realität darstellen. Ins Zentrum rückt dabei insbesondere auch die Frage nach dem Verhältnis von Intersubjektivität, Körperlichkeit, Leiblichkeit und Virtualität, aber auch die Frage nach dem Verhältnis von Simulation und (virtueller) Realität. (3) Das Internet: Zum Phänomenbereich des Internets zählen etwa soziale Netzwerke, aber auch komplexe Epistemologien von hypertextuell verlinkten semantischen Wissenssystemen und Suchmaschinen sowie interaktive virtuelle Handlungsräume, wie sie gegenwärtig unter dem nach wie vor klärungsbedürftigen Begriff des „Metaversums“ aber auch des „Darknets“ firmieren. Im Ausgang von Habermas‘ jüngsten Überlegungen zum „Neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit“ soll das Phänomen des Internets insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer digitalen Öffentlichkeit diskutiert werden. Diese drei Phänomenbereiche lassen sich nicht eindeutig einer philosophischen Disziplin exklusiv zuordnen. Vielmehr sind sie so verfasst, dass sie in ihrer lebensweltlichen Bedeutung nur philosophisch transdisziplinär und multiperspektivisch angemessen bestimmt werden können. Dafür soll die Struktur des Wissenschaftlichen Netzwerks genutzt werden.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Karoline Reinhardt
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung