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fMRT- und MR-spektroskopische Untersuchungen neuronaler Grundlagen exekutiver Funktionen bei Kindern mit ADHS

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5414567
 
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine in der frühen Kindheit auftretende, in ihrem Erscheinungsbild sehr heterogene psychiatrische Erkrankung. Ätiologische Faktoren sind gegenwärtig nur in Ansätzen bekannt und werden kontrovers diskutiert. In der Forschung verdichten sich jedoch die Hinweise darauf, dass bei ADHS eine Dysfunktion jener kortiko-subkortikalen Systeme vorliegt, die das neuronale Substrat für exekutive Kontrollprozesse bilden. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Untersuchung von homogenen, diagnostisch gut abgesicherten pädiatrischen ADHS-Gruppen mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) und Magnetresonanzspektroskopie (MRS). Als nichtinvasive Verfahren mit einem in den letzten Jahren rasant zunehmenden Potential zur strukturellen und funktionellen Bildgebung eignen sich Magnetresonanzverfahren in besonderer Weise zur Untersuchung pathophysiologischer Grundlagen psychiatrischer Störungsbilder bei Kindern und Jugendlichen. Mit fMRT sollen neuronale Korrelate grundlegender Teilprozesse der exekutiven Kontrolle untersucht werden (Inhibition, Arbeitsgedächtnis). Verhaltensdaten, die während der Durchführung der Aufgaben im Tomographen aufgezeichnet werden, sollen als Kovariate genutzt werden. Die Untersuchung mit MRS zielt auf die Aufdeckung pathologisch veränderter neurochemischer Prozesse bei ADHS ab. In beiden Teilen der Studie sollen die Messungen mit den pädiatrischen Patienten zunächst vor, und anschließend nach einer medikamentösen Behandlung erfolgen. Sollten für ADHS spezifische Aktivierungsmuster bei der Durchführung von Aufgaben mit exekutiven Anforderungen und/oder spezifisch mit ADHS assoziierte neurochemische Veränderungen aufgezeigt werden können, so können diese Ergebnisse nicht nur Aufschluß über die neurophysiologischen Grundlagen der Erkrankung geben, sondern, als biologische Marker, auch zu einer besseren Absicherung der ADHS-Diagnostik beitragen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Dr. Jale Özyurt
 
 

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