Project Details
Hilberts Kontinuumsmechanik im Licht seiner axiomatischen Methode
Applicant
Dr. Daniela Wünsch
Subject Area
History of Science
Term
from 2003 to 2009
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5416850
David Hilbert (1862-1943) gilt als einer der größten Mathematiker des 20. Jahrhunderts. Während seine mathematische Leistung gewürdigt wird, ist sein Beitrag zur Physik immer noch sehr wenig bekannt. Besonders umstritten ist die Frage, ob Hilberts Ziel, die Physik im Rahmen seiner axiomatischen Methode darzustellen, in der Physik selbst eine Wirkung gehabt hat. Bis jetzt wurden die meisten Untersuchungen über Hilberts Beitrag zur Physik mit dem Ergebnis abgeschlossen, es habe sich um einen rein formalen Schritt gehandelt. Um dieses Thema näher zu untersuchen, nimmt sich das Projekt vor, Hilberts vier Vorlesungen zur Kontinuumsmechanik vom Standpunkt der axiomatischen Methode aus zu analysieren. Eine Untersuchung unter diesem Aspekt wurde bis jetzt von der Hilbert-Forschung nicht unternommen. Gehalten zwischen 1887 und 1911, bieten Hilberts Vorlesungen zur Kontinuumsmechanik für die historische Forschung zwei interessante Punkte: Hier beabsichtigte Hilbert, mit seiner axiomatischen Methode alle Gebiete der Physik (Mechanik, Thermodynamik und Elektrizität) zu einem gesamten Bild zu vereinheitlichen. Die vier Vorlesungen umfassen außerdem eine Zeitspanne, die vor dem Zeitpunkt der Entwicklung der axiomatischen Methode (1899) beginnt und sich bis zu ihrer Anwendung in der Physik in einer reifen Form erstreckt. Eine ausführliche Analyse der Kontinuumsmechanik-Vorlesungen bietet die Möglichkeit, Hilberst Axiomatisierung der Physik in ihren sukzessiven Phasen zu verfolgen und dadurch zu untersuchen, inwiefern Hilberts Ziel in der Physik Früchte getragen hat.
DFG Programme
Research Fellowships
