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Untersuchung des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung als Zentrum nationalsozialistischer Wissenschafts- und Bildungspolitik

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2003 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5417772
 
Die Erforschung und Darstellung der Geschichte des 1934 gegründeten "Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung" ist ein oft beklagtes, aber bis heute nicht eingelöstes Desiderat. Dabei stand der erste kultuspolitische Zentralisierungsversuch in der deutschen Geschichte unter Leitung des Studienrats Bernhard Rust im Mittelpunkt nationalsozialistischer Hochschul- und Wissenschaftspolitik und fungierte als Scharnier zwischen Deutscher Forschungsgemeinschaft, Reichsforschungsrat und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Zudem gingen von diesem Ministerium entscheidende Weichenstellungen für den Ausbau des Schul- und Berufsschulwesens aus, mit Wirkungen weit über die politische Zäsur des Jahres 1945 hinaus. Das Vorhaben soll in einem ersten Schritt Struktur und Aufbau der Behörde. untersuchen. In personeller Hinsicht richtet sich das Forschungsinteresse auf die Querverbindungen zwischen höherer Ministerialbürokratie und SS sowie auf die generationelle Zusammensetzung des Ministeriums. Sodann wird nach den wissenschafts- wie hochschulpolitischen Zielsetzungen und den Formen ihrer Umsetzung gefragt. Hier stehen vor allem zwei Aspekte im Vordergrund der Analyse, zum einen die Ressourcensteuerung, zum anderen die ministerielle Berufungspolitik, die bereits bis 1938 bereits ein Drittel des universitären Lehrkörpers betraf. Erstrebt wird ein differenziertes Bild nationalsozialistischer Wissenschaftsplanung, das die herkömmliche Dichotomie zwischen dynamischer außeruniversitärer Großforschung und traditionsverhafteten Hochschulen überwindet.
DFG Programme Research Grants
 
 

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