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Symptomatologische Prozessanalysen zu Langzeitverläufen schizophrener Psychosen mit Erstmanifestation im Kindheitsalter

Subject Area Clinical Psychiatry, Psychotherapy, Child and Adolescent Psychiatry
Term from 2004 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5417990
 
Final Report Year 2007

Final Report Abstract

Ausgangspunkt dieser Arbeit war die Analyse von schizophrenen Krankheitsverläufen, mit frühen Erkrankungsbeginnen im Alter zwischen 7 1/2 und 14 Jahren (∅ 11.8 Jahre). Es konnten Daten von insgesamt 44 Patienten untersucht werden mit einer durchschnittlichen Katamnesezeit von 42 Jahren. Die Auswertung erfolgte über Markow-Analysen. Es wurden zum einen Analysen durchgeführt, bei denen einmal alle vergebenen Diagnosen zu sieben diagnostischen Oberkategorien zusammengefasst wurden. In der zweiten Analyse mit 16 diagnostischen Oberkategorien wurden alle schizophrenen Subtypen entsprechend DSM-VI einzeln berücksichtigt. Die prägnantesten Ergebnisse werden hier kurz wiedergegeben. Sowohl schizophrene Zustände als auch Voll- bzw. Teilremissionen können jeweils als zeitlich stabil angesehen werden. Schizophrene Episoden gehen überwiegend entweder in schizophrene Episoden oder in eine Teilremission über. Nach einer schizophreniformen Episode folgt häufig eine Zeit mit residualen Symptomen. Ist einmal ein schizophrenes Residuum aufgetreten, so bleibt dieses in der Regel konstant. Eine kurze psychotische Episode mündet meist in eine Teilremission. Nach depressiven Episoden sind üblicherweise Voll- oder Teilremissionen zu beobachten. Besonders beachtenswert ist, dass bei Auftreten manischer Episoden diese oft in eine Schizophrenie, insbesondere den Residualen Typus, übergehen, während Übergänge in Teil- bzw. Vollremissionen demgegenüber seltener bzw. sehr selten sind. Neben dem schizophrenen Residuum weisen auch Teil- bzw. vor allem Vollremissionen eine hohe zeitliche Konstanz auf. Die Studie zeigt, dass mit sequenzanalytischen Methoden sowohl Regelmäßigkeiten in der Abfolge von Krankheitszuständen (Diagnosen) als auch der Anteil ihrer unsystematischen Sukzessivität identifiziert werden können. Der hier gewählte methodische Zugang zur Beschreibung der psychopathologischen Lebenszeitverläufe von im Kindesalter psychotisch erkrankten Patienten ist grundsätzlich auf andere Fragestellungen des Gesundheitswesens zur Untersuchung von Prozessen übertragbar.

 
 

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