Project Details
Das zweite Regensburger Religionsgespräch von 1546
Applicant
Dr. Lothar Vogel
Subject Area
Protestant Theology
Term
from 2004 to 2006
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5421142
Von Januar bis März 1546 fand in Regensburg ein Kolloquium statt, mit dem Kaiser Karl V. einen letzten Versuch unternahm, den Bruch zwischen den Altgläubigen und den Anhängern des Augsburger Bekenntnisses im Deutshcen Reich durch theologische Verhandlungen zu überwinden. Der Abbruch des Gesprächs seitens der Protestanten bot ihm ein weiteres Argument zur Legitimierung eines kriegerischen Vorgehens gegen sie, wie er es ab Sommer 1546 dann in die Tat umsetzte. Obwohl das Kolloquium über weite Strecken durch Streitigkeiten um die Geschäftsordnung behindert war und schließlich auch an ihnen zerbrach, bot es doch Raum für eine dreiwöchige Diskussion um Fragen der Rechtfertigungslehre, die vor allem von Martin Bucer für die protestantische und dem kaiserlichen Hofkaplan Pedro de Malvenda für die altgläubige Seite geführt wurde.Die letzte monographische Darstellung des zweiten Regensburger Religionsgespräch liegt mehr als 100 Jahre zurück. Seitdem ist nicht nur die Erschließung archivalischer Quellen erheblich fortgeschritten, sondern auch das Verständnis der politischen Vorgänge und der theologischen Diskussionen in der Reformationszeit vertieft worden. Auf dieser Grundlage und mithilfe weiterer eigener Archivarbeit soll ein dem heutigen Forschungsstand entsprechendes Bild dieses Kolloquiums gezeichnet werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei der Frage gewidmet werden, inwieweit der politische "Sitz im Leben" und die Form der Reichsreligionsgespräche die theologischen Begriffsbildung, besonders bei der Rede von der "doppelten Rechtfertigung", beeinflusst haben.
DFG Programme
Research Fellowships
