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Zelte, Kuppeln und Hallenhäuser - Wohnen und Bauen im ländlichen Syrien
Antragstellerin
Karin Pütt
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2004 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5424491
Nordostsyrien war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine vonarabischen und kurdischen Nomaden geprägte Region des OsmanischenReiches. Seitdem begann ein langsamer Prozeß der Besiedlung.In der vorliegenden Bestandsanalyse wird erstmalig dieBandbreite der Architekturen dieser Großregion erfaßt. In einemZeitraum von nur 130 Jahren zeigen sich Entwicklungsstufen vomZelt bis hin zu komplexen Hausformen, geprägt von den soziokulturellen,ästhetischen und räumlichen Erfahrungen der verschiedenenBevölkerungen. Folgende Erkenntnisse konnten u.a.durch diese Arbeit gewonnen werden:1. Die vernakuläre Architektur Nordostsyriens weist verschiedene,bislang in der Literatur unbekannte Haustypen auf; ihreBaumaterialien entstammen der unmittelbaren Umgebung: Lehm,Steine und vegetabile Materialien.2. Die sich ansiedelnden Nomaden haben die Architektur ihrerseßhaften Nachbarn übernommen, jedoch auch eigenständige formaleElemente und Haustypen - abgeleitet aus der Zeitarchitektur- entwickelt.3. Die Palette unterschiedlicher Haustypen ist breiter in Gebieten,in denen die Besiedlung früher erfolgte und dort, woabgeschiedene Lagen stärkere Eigenständigkeiten zuließen.4. Während die Frühphase der Seßhaftwerdung von einfachstenbaulichen Lösungen geprägt war, setzten sich später komplexereund klimaangepaßte Bauweisen durch. Heutige Architekturen sindzunehmend von repräsentativen Aspekten bestimmt und bestehenaus technisch hergestellten Baustoffen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
