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Von Transformation profitieren: Ein Weg zu nachhaltigen Ernährungssystemen

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 542622866
 
Das gegenwärtige Ernährungssystem ist nicht nachhaltig – hierzu besteht wissenschaftlicher Konsens. Es beruht auf der Nutzung von fossilen Brennstoffen, chemischen Pestiziden und Düngemitteln, die Ökosysteme verschmutzen und bis zu ein Viertel aller globalen CO2 Emissionen ausmachen. Großflächige Monokulturen und intensive Viehproduktion überwiegen, welche die Biodiversität bedrohen; es wird ein System aufrecht erhalten in dem zunehmende Adipositasraten mit weitverbreitetem Hunger und Unterernährung einhergehen (UNEP, 2020). Angesichts dieser Bedrohungen ist eine nachhaltige Transition des Ernährungssystems unabdingbar. Wie können Ernährungssysteme so transformiert werden, dass sowohl für Menschen als auch für den Planet gesorgt ist? Unser Forschungsprojekt untersucht, wie börsennotierte Unternehmen auf den Druck zur Transition hin zu nachhaltigeren Ernährungssystemen reagieren. Über Kapitalmärkte haben shareholder einen großen Einfluss darauf, wie große Ernährungs- und Landwirtschaftsunternehmen operieren. Die Rolle von Kapitalmärkten für eine nachhaltige Ernährungstransition ist jedoch kaum untersucht. Investoren in börsennotierte Unternehmen sind ambivalent: sie stellen Kapital bereit, das sowohl nachhaltige Innovationen als auch umweltschädigende Ergebnisse produziert. Wir fragen: Auf welche Weise fördern oder behindern Kapitalmärkte die Transition hin zu nachhaltigeren Ernährungssystemen? Und wie können börsennotierte Ernährungs- und Landwirtschaftsunternehmen ermuntert werden, größere Schritte hin zu nachhaltigeren Ernährungssystemen zu unternehmen? Das Projekt bezieht sich auf zwei Forschungslücken: (1) in der Literatur zu Ernährungssystemen dominiert die Auffassung, dass Finanzialisierung zu weniger Nachhaltigkeit im Ernährungssystemen führt. Forscher fordern jedoch jenseits der negativen Auswirkungen des Finanzsystems auch zu untersuchen auf welche Weise Finanzakteure zu einer nachhaltigeren Ernährungstransition beitragen können; (2) während die Forschung Formen der privatwirtschaftlichen Konzentration im Ernährungssystem identifiziert hat, ist die Macht der Kapitalmärkte im Ernährungssystem noch unklar. Dieses Projekt möchte dazu beitragen, diese beiden Forschungslücken im Hinblick auf Formen der Kapitalallokation in Ernährungssystemen durch Anwendung kombinierter Methoden zu füllen. Das Projekt verwendet qualitative und quantitative Methoden, um herauszufinden ob und auf welche Weise Kapitalmärkte den Status Quo verändern und zu einer nachhaltigen Transformation von Ernährungssystemen beitragen können. Ziel ist es, das Verhältnis zwischen Kapital und Konzernmacht zu erforschen und aufzudecken, wie Kapitalmärkte den Wandel zu nachhaltigen Ernährungssystemen befördern können. Ergebnisse sollen die Entscheidungsfindung im gemeinnützigen, privaten und öffentlichen Sektor verbessern und neue Einsichten zur akademischen Literatur beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Großbritannien, Kanada
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Truzaar Dordi; Alain Naef, Ph.D.; Dr. Phoebe Stephens
 
 

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