Die Verhandlungsfamilie. Empirische Evidenz familienökonomischer Verhandlungsmodelle
Final Report Abstract
Im Verlauf dieses Projektes wurden Haushalte zu ihren Einnahmen und Ausgaben befragt. Ziel war es, neue Erkenntnisse über die Einflussgrößen hinsichtlich der Einkommensverwendung von Haushalten zu gewinnen. Von besonderem Interesse war hierbei die individuelle Zuordnung von Ausgaben zu einzelnen Haushaltsmitgliedern, also Antwort auf die Frage: „Wer bekommt was im Haushalf". Eine möglichst genaue Erfassung der innerfamilialen Konsumprozesse ist für eine verhandlungstheoretische Modellierung der Familie von besonderer Bedeutung ist. Die Abfragen von Konsumausgaben mittels eines eigenes Fragebogens (Drop Off) in der dritten Welle des Mini-Panels diente dazu, bestimmte Güterkategohen zu identifizieren, bei denen sich deutliche Unterschiede in den Ausgaben zwischen Männern und Frauen sowie Eltern und Kindern feststellen lassen. Insgesamt konnten acht Güterkategohen identifiziert werden, die zwischen den Geschlechtern oder zwischen Eltern und Kindern unterscheiden. Dies sind die Ausgabekategorien „Verbrauchsgüter für die Körperpflege", „Kommunikationsdienstleistungen", „Persönlicher Bedarf', „Möbel und Einrichtungsgegenstände", „Dienstleistungen für die Körperpflege", „Freizeit/Unterhaltung/Kultur'', „Kleidung" sowie „Schuhe". So lässt sich z.B. sowohl bei Ausgaben für Kleidung als auch bei den Ausgaben für Schuhe feststellen, dass Frauen für diese Güter durchschnittlich deutlich mehr ausgeben als Männer. In der Kategorie „Freizeit" hingegen wird tendenziell mehr für Kinder als für die Eltern ausgegeben. Mit Hilfe dieser acht Kategorien lassen sich in Kombination mit Angaben zum Haushaltseinkommen und weiteren sozio-demographischen Informationen verschiedene theoretische Modelle zur Einkommensvenwendung in Haushalten untersuchen. Ein Beispiel ist die Überprüfung der so genannten income pooling-Hypothese. Diese Hypothese geht davon aus, dass die Einkommensverwendung eines Haushaltes nicht von der Einkommensverteilung zwischen den Haushaltsmitgliedern abhängt. Danach wirtschaften alle Haushaltsmitglieder „aus einem Topf". Überprüft man diese Aussagen für die in diesem Projekt identifizierten Kategorien so stellt man fest, dass sich die income pooling-Hypothese für einzelne Güterkategorien nicht halten lässt. Die innerfamiliale Einkommensverteilung hat einen signifikanten Einfluss auf die Güterkategorien Kleidung, Schuhe. Ähnliche Befunde deuten sich bei der Ausgabenkategorie „Verbrauchsgüter für die Körperpflege" an. Aufgrund des begrenzten Stichprobenumfangs sind die bislang gewonnenen Ergebnisse nur eingeschränkt gültig. Deshalb sollte in Zukunft eine größere angelegte Erhebung der Einkommensverwendung mit den im Projekt festgestellten Ausgabekategorien stattfinden.
Publications
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(2008): The beauty and the beast: Evidence on the intrahousehold decision process from a new German data on family issues. Annual Conference of the European Association of Labor Economists
Barg, K. & Beninger, D.