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Eigen- und Fremdgruppenhelfen: Motivation, Konsequenzen und Intervention

Subject Area Social Psychology, Industrial and Organisational Psychology
Term from 2004 to 2008
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5427680
 
Final Report Year 2008

Final Report Abstract

Die Ergebnisse dieser Experimentalserie bestätigen, dass ein zentraler Prozess, weshalb Perspektivenübernahme Empathie und Hilfe für Fremdgruppenmitglieder fördert, in der Steigerung der wahrgenommenen Ähnlichkeiten zwischen der eigenen Person und der anderen Person besteht. Diese Ergebnisse stehen u.a. im Einklang mit neueren neurowissenschaftlichen Befunden, die zeigen, dass Perspektivenübernahme selbstbezogene Informationsverarbeitung steigert (z.B. Ames et al., 2008). Unsere Befunde liefern auch einen wichtigen Erklärungsansatz für die uneinheitlichen Befunde bezüglich der Wirkung von Perspektivenübernahmeinstruktionen im Zusammenhang mit Programmen zur Förderung positiven Intergruppenverhaltens (Stephan & Finlay, 1999). Wenn Perspektivenübernahme zum Eindruck führt, dass "die" sogar noch unterschiedlicher von "uns" sind, als man ursprünglich gedacht hat, dann sollte Perspektivenübernahme als Interventionsstrategie zur Aktivierung von Empathie und Fremdgruppenhelfen eher unwirksam sein und stattdessen unintendierte oder sogar gegenteilige Effekte produzieren. Die vielleicht interessanteste Richtung für zukünftige Forschung besteht in der Testung der Generalisierung der durch Perspektivenübernahme induzierten positiven Effekte auf die Fremdgruppe insgesamt bzw. auf weitere Fremdgruppen. So lässt sich vermuten, dass die Generalisierung in entscheidendem Maße davon abhängt, auf welcher Ebene der Selbstkategorisierung die wahrgenommenen Ähnlichkeiten zwischen der eigenen und der anderen Person konstruiert werden. Wahrgenommene Ähnlichkeiten auf der interpersonalen Ebene sollten beispielsweise ein geringeres Potential zur Förderung von Generalisierungsprozessen aufweisen als wahrgenommene Ähnlichkeiten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gruppenzugehörigkeit stehen.

Publications

  • Stürmer & M. Snyder (Eds.), The psychology of helping: New directions in the study of altruism, volunteerism and helping behaviors (pp. xx-xx). Maiden, MA: Blackwell. Stürmer, S. Snyder, M., Kropp, A. & Siem, B. (2006). Empathy-motivated helping: The moderating role of group membership. Personality and Social Psychology Bulletin, 32, 943-956.

  • Stürmer, S. & Siem, B. (2007). Krankheitsprävention und -bewältigung als individuelle und kollektive Aufgaben. Politische Partizipation und ehrenamtliches Engagement im Kontext der AIDS-Hilfe-Bewegung. In T. von Lengerke (Hrsg.), Public Health Psychology. Individuum und Bevölkerung zwischen Verhältnissen und Verhalten. (S. 216-227). Weinheim: Juventa.

 
 

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