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Archäozoologische Untersuchung der Faunenfunde aus hallstatt- und frühlatènezeitlichen Siedlungen und Gräbern - Studien zur Wirtschaftsgeschichte im Umfeld frühkeltischer Fürstensitze.

Antragstellerin Dr. Elisabeth Stephan
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5427872
 
Ziel der archäozoologischen Untersuchungen ist die Verbesserung der Kenntnisse zur Wirtschaftsgeschichte während der Späthallstatt- und Frühlatènezeit in Süddeutschland und angrenzenden Gebieten. Im Mittelpunkt steht die Erforschung der Viehwirtschaft und der Versorgungslage der Fürstensitze und ihres ländlichen Einzugsbereiches. Die Untersuchungen umfassen die Zusammensetzung der Tierbestände, die Nutzungsschwerpunkte bei den Haustieren, die Stellung der Tierhaltung im Rahmen der Nahrungswirtschaft, das Niveau der Tierzucht sowie Art und Umfang von Jagd, Fischfang und Sammelwirtschaft. Im Detail soll untersucht werden, ob sich in der Zusammensetzung des Tierknochenmaterials Unterschiede im sozialen Status und/oder Spezialisierungen in den Bereichen Handel, Handwerk und Landwirtschaft innerhalb der Fundplätze widerspiegeln. Analysen der Strontium- Isotopenverhältnisse in Knochen und Zähnen können ergänzend Auskunft über den Aufenthaltsort unterschiedlicher Tierarten bzw. Migrationen von Individuen oder Populationen geben. Sie ermöglichen Rückschlüsse über die Art der Landnutzung in der Umgebung der Siedlungen und ggf. auch auf die Einflussphäre eines Zentralortes. Besondere Bedeutung kommt der kontextuellen Auswertung dieser Quellen unter Berücksichtigung feinstratigraphischer und siedlungsfunktionaler Aspekte zu. Im Hinblick auf die Fürstengräber und Heiligtümer wird die Untersuchung des Niederschlags kultisch-ritueller Gepflogenheiten und Handlungen und der rituellen Bedeutung verschiedener Tierarten ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten sein. Neben den wirtschaftsgeschichtlichen Aspekten soll hauptsächlich anhand wildlebender Tierarten auch die Beschaffenheit der Landschaften in den untersuchten Siedlungsräumen detaillierter beschrieben werden. Die für einzelne Fundorte gewonnenen Erkenntnisse sollen sowohl regional und überregional als auch synchron und diachron miteinander verglichen werden. Hierdurch soll die Funktion unterschiedlicher Siedlungen näher beschrieben werden und ein detailliertes und differenziertes Bild der Nahrungswirtschaft während der Späthallstatt- und Frühlatènezeit im Umfeld der Fürstensitze erstellt werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Dr. Jörg Biel (†)
 
 

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