Pollenanalytische Untersuchungen zur Wald- und Umweltgeschichte des Südost-Himalaya, am Beispiel von Torfprofilen aus Nord-Bhutan
Final Report Abstract
Es liegen jetzt sieben Pollendiagramme vor. Die Pollenanalysen wurden von Jacqueline van Leeuwen im Institut für Pflanzenwissenschaften der Universität Bern durchgeführt. Klimasignale sind schlecht oder gar nicht zu fassen. Es wäre möglich, dass die Landnahme durch tibetische Yakhalter in den nördlichen Hochtälern mit geringerem Weideertrag im tibetischen Hochland zusammenhängt, wo dieses Klimasignal nachgewiesen wurde. Für den Nachweis einer überregionalen Landnahmephase ist die Datenlage zu schwach und die Datierungsprobleme zu groß. Die auch heute für Bhutan typische Mobilität der traditionell Brandrodungswanderfeldbau betreibenden Völker muss auch seit Beginn der Siedlungsgeschichte angenommen werden. Lokal ist Siedlungskontinuität naheliegend. Pollenanalytisch nachweisbar ist für Nordbhutan die Zuwanderung aus Tibet durch eingeschleppte Stellera chamaejasme. Die für Ostbhutan nachgewiesenen Kulturzeiger (ab 6500 v.h.) in der unteren und mittleren Nebelwaldstufe sprechen für eine Wanderung aus Süden, da hier Yakzucht aus klimatischen Gründen nicht möglich ist. Die Sommerweide in Hochlagen des Waldgrenzökotons ist wahrscheinlich nicht viel jünger als die Landnahme in den Lorbeer- und Nebelwäldern, bislang aber erst in einer Lokalität ab 4200 v.h. wahrscheinlich nachweisbar. Das Alter der Juniperus recurva- und Rhododendron-Sekundärwälder nach Waldbränden ist nur lokal bestimmbar. Pinus-Sekundärwald ist lokal seit 4700 Jahren v.h. nachweisbar.