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Gründungsfinanzierung: Marktselektion und Qualitätswettbewerb ("Banken und Venture Capital Firmen")

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5430238
 
Erfolgreiche Unternehmensgründungen sind ein bedeutsamer Faktor für die gedeihliche Entwicklung einer Volkswirtschaft. Junge Unternehmen spielen für die rasche Markteinführung und Verbreitung neuer Technologien und Produkte eine Schlüsselrolle. Sie stellen somit einen wichtigen Bestandteil des Innovationssystems dar. Da Gründer nur selten über genügend Eigenmittel verfügen, wird der Erfolg einer Gründung durch die Finanzierung wesentlich mitbestimmt. Die theoretische und wirtschaftswissenschaftliche Diskussion geht bislang überwiegend davon aus, dass Venture Capital finanzierte Firmen erfolgreicher sind als bankfinanzierte Neugründungen. Als Ursache wird angeführt, dass nur VC-Firmen informiertes Kapital bereitstellen und damit den Unternehmenswert erhöhen. Die empirische Forschung allerdings konnte bisher keine Klarheit darüber herstellen, ob diese Hypothesen zutreffen. Neben widersprüchlichen Befunden ist dafür vor allem die Vernachlässigung der Ursachenanalyse von beobachteten Erfolgsdifferentialen verantwortlich. So ist bislang offen geblieben, ob Selektionsprozesse oder qualitative Unterschiede zwischen den Financier-Typen für eine unterschiedliche Performance von VC-finanzierten und bank-finanzierten Unternehmensgründungen verantwortlich sind. Ziel des Projektes ist es, diese Lücke zu schließen. Mit Hilfe eines einzigartigen Unternehmensdatensatzes der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und einer eigenen Befragung führen wir eine systematische Untersuchung der relativen Bedeutung von Banken und VC-Firmen als Gründungsfinanciers durch. Im Ergebnis soll geklärt werden, ob und wenn ja nach welchen Kriterien der Markt für Gründungsfinanzierung zwischen Banken und VCs aufgeteilt wird, und welcher Financiers-Typ mehr zum Unternehmennserfolg beiträgt. Aus den Resultaten sollen konkrete wirtschaftspolitische Empfehlungen zur Gestaltung des institutionellen Rahmens von Gründungsfinanzierung abgeleitet werden. Die Untersuchung bezieht sich ausschließlich auf junge nicht-börsennotierte Unternehmen. Da entpsrechende Mikro-Daten in Deutschland im Allgemeinen nur schwer zugänglich sind, ist für diesen Unternehmenstyp das Wissen über die Selektion und die Wirkungsweise der Finanzierung besonders lückenhaft. Das Projekt, das vom DIW Berlin und der TU Freiberg in Kooperation mit der KfW durchgeführt wird, ist ein Beitrag, um diese Lücke zu schließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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