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Aufkommen und Durchsetzung morphembezogener Schreibungen 1500-1570

Applicant Nikolaus Ruge
Subject Area Individual Linguistics, Historical Linguistics
Term from 2004 to 2005
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5430550
 
Der Morphematisierung der deutschen Orthographie hat Vorläuferin der Geschichte der lateinischen Alphabetschrift und steht ineinem kommunikationsgeschichtlichen Kontext mit derspätmittelalterlichen Profilierung des visuellenKodierungsmodus. Auf der Basis eines Textkorpus von 157 Druckendes 15. bis 18. Jahrhunderts lässt sich zeigen, dass dermorphematische Umbau der deutschen Orthographie weder alsselbstgesteuerter Prozess, noch als bloßer Reflex präskriptivenGrammatik erklärbar ist. So treten Schreibungen wie , bereits im 12. Jahrhundert als Reflex regionaler Lautungauf, die heute gültige Schreibregel ist zu Beginn des 17.Jahrhunderts im Usus durchgesetzt, um dann am Ende des 17.Jahrhunderts als morphematische Schreibung interpretiert zuwerden. Die morphematische Schreibung des a-Umlauts wird vonGrammatikern vorgeschlagen, bevor sie sich gegen Ende des 17.Jahrhunderts durchsetzt. Der Gebrauch schreibsilbenfinalerdoppelter Konsonantenbuchstaben ( statt ) setzt sicherst im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts unter dem Einflussder Grammatik von Adelung durch. Schließlich ist während deruntersuchten Periode ein konginuierlicher Abbauphonetisch-determinativer Kürzungen nachweisbar, die eineDekodierung der Schrift ohne Rekurs auf die Lautebenebehinderten.
DFG Programme Publication Grants
 
 

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Textvergrößerung und Kontrastanpassung