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Konkurrierende Weibchen und fürsorgliche Männchen: neuroendokrine Grundlagen weiblicher Aggression und Evolution klassischer Polyandrie beim Grillkuckuck

Fachliche Zuordnung Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5430642
 
Für die Überprüfung allgemeiner Konzepte in der Biologie ist es nützlich Sonderfälle zu untersuchen. Der Grillkuckuck ist bezüglich Theorien zur hormonellen Steuerung von Aggression und der Evolution von Paarungssystemen ein solcher Sonderfall. Der Grillkuckuck ist bisher die einzige bekannte Vogelart, die (1) starke Konkurrenz von Weibchen um Männchen, (2) Polyandrie (=ein Weibchen ist mit mehreren Männchen verpaart) mit (3) gleichzeitig exklusiv männlicher Brutpflege von Nesthockern verbindet. Grillkuckucksweibchen singen, verteidigen Territorien und konkurrieren um Männchen. Weibliche Grillkuckucke sind damit ein gutes Modellsystem, um unser limitiertes Wissen um die neurohormonellen Grundlagen von Aggression bei weiblichen Vertebraten zu erweitern. Grillkuckucke sind ausserdem ein ideales Modell, um gegenwärtige Theorien zur Evolution von klassischer Polyandrie, Geschlechterrollentausch und alleiniger männlicher Brutfürsorge zu überprüfen und zu modifizieren. Die neurohormonellen Grundlagen von Aggression bei Weibchen sollen im Freiland durch Hormonmanipulationen und mittels Androgen- und Östrogenrezeptorstudien beim Grillkuckuck untersucht werden. Die Theorien zur Evolution von klassischer Polyandrie sollen anhand eines Vergleichs der Evolutionsökologie von zwei nah verwandten Spornkuckucksarten, dem bereits genannten Grillkuckuck (polyandrisch, nur die Männchen versorgen die Brut) und dem Weissbrauenkuckuck (monogam, beide Eltern versorgen die Brut) beantwortet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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