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Die Entwicklung des Genitalsystems, ein Schlüsselmerkmal in der Evolution basaler Pulmonata (Mollusca, Gastropoda)

Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5431268
 
Trotz intensiver und auch neuerer morphologischer und molekularbiologischer Studien zum System der euthyneuren Gastropoden kann die Phylogenie der Pulmonaten vor allem bezüglich der Stellung der basalen Gruppen keinesfalls als geklärt betrachtet werden. Im beantragten Projekt soll durch die Untersuchung der Ontogenese des Genitalsystems von Vertretern der verschiedenen basalen Pulmonaten-Taxa und einer Außengruppe Merkmalszustände dieses Organsystems für phylogenetische Analysen erschlossen werden. Die Untersuchungen sollen mittels licht- und elektronenmikroskopischer Schnittserienanalyse durchgeführt werden. Dabei kommt computergestützter 3D-Rekonstruktion und -Visualisierung mit Spezialsoftware eine zentrale Rolle zu, eine Methode, die hinsichtlich der Beurteilung von Lage- und Strukturkriterien bedeutende zusätzliche Möglichkeiten eröffnet sowie Messungen ermöglicht. Damit soll eine Reihe spezieller Fragestellungen gelöst werden. (1) Die Homologiebeziehungen von Komponenten sowie Nidamentaldrüsen, Receptaculum seminis, Befruchtungstasche, Bursa copulatrix oder anteriorer Vas deferens-Abschnitt werden erheblich klarer werden. (2) Die Ergebnisse werden Aussagen bezüglich Evolutionsrichtungen und -tendenzen zu beispielsweise den Genitalöffnungsverhältnissen bei den untersuchten Gruppen liefern. (3) Ein Vergleich der Entwicklungstypen soll Aussagen bezüglich des ursprünglichen Entwicklungsmodus, vor allem in Bezug auf die ursprüngliche Anzahl der Anlagen, ermöglichen. (4) Die zu erwartenden ontogenetischen Befunde sind bezüglich ihres Umfangs und ihrer systematischen Bereite für Mollusken und auch andere Evertebraten einzigartig. Diese sollen in Umkehr zu den anderen Fragekomplexen Aussagen zur Variabilität des ontogenetischen Ursprungs homologer Strukturen ermöglichen und die damit verbundenen Fragen zur Aussagekraft von morphologisch-ontogenetischen Befunden für phylogenetische Überlegungen beantworten. (p)
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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