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Transnationale soziale Unterstützungsnetzwerke in intraeuropäischer Migration. Statusübergänge von Ausbildung in die Erwerbstätigkeit in der Wirtschaftskrise.

Antragstellerin Dr. Rosa Brandhorst
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 543235815
 
Die Freizügigkeit in der Schengen-Zone in Kombination mit der Wirtschaftskrise und der ansteigenden Jugendarbeitslosigkeit in südeuropäischen Ländern seit 2008 führte zu einer verstärkten Mobilität von jungen Erwachsenen von Süd- nach Nordeuropa. Deutschland ist ein Hauptzielland südeuropäischer Migrant*innen, insbesondere aus Spanien und Italien. Experten schätzen, dass die Bedeutung Deutschlands als Zielland in der Coronakrise aufgrund des Fachkräftemangels weiterhin zunehmen wird. Das vorliegende Vorhaben setzt an dieser Stelle an, indem es die Rolle von lokalen und transnationalen Unterstützungsnetzwerken für südeuropäische Migrant*innen in Deutschland in der Übergangsphase von der Ausbildung in die Erwerbstätigkeit im Kontext der post-2008, Covid-19 und Energie Wirtschaftskrisen in Südeuropa und des Fachkräftemangels in Deutschland untersucht. Soziale Unterstützung wird dabei aus einer transnationalen Perspektive betrachtet. Hierbei sollen nicht nur die sozialen Netzwerke im Ankunftsland sondern auch insbesondere die Bedeutung sozialer Unterstützung aus dem Herkunftsland untersucht werden. Im Zentrum des Projektes stehen Aussagen zur Rolle transnationaler Unterstützungsnetzwerke auf Statusübergang und Arbeitsmarktintegration, die auf der rekonstruktiven Analyse von biographisch-narrativen Interviews, teilnehmender Beobachtung und ego-zentrischen Netzwerkkarten mit spanischen und italienischen Migrant*innen in Deutschland und ihrem Unterstützungsnetzwerk im Ankunfts- und Herkunftsland basieren. Das Vorhaben schlägt eine interdisziplinäre Brücke zwischen Studien zu Statusübergängen und intraeuropäischer Jugendmigration und zu transnationaler sozialer Unterstützung. Es wirft die Frage auf, was die institutionstheoretisch und nationalstaatlich ausgerichtete Statusübergangsforschung von der netzwerktheoretisch orientierten transnationalen sozialen Unterstützungsforschung lernen kann. Zudem führt es zu einem besseren sozialtheoretischen Verständnis des Einflusses von lokaler und transnationaler sozialer Unterstützung auf Migrationsverlauf und Statusübergang. Eine transnationale Übergangsforschung verspricht nicht zuletzt ein besseres soziologisches Verständnis der Effekte der Europäisierung von Bildungssystemen und Arbeitsmärkten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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