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Geochemische und lagerstättenkundliche Charakterisierung West- und Südost-Euroäpischer Goldvorkommen (NW4).

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5471121
 
Die Goldapplikationen der Sternenscheibe sind nicht nur ihr augenfälligstes gestalterisches Merkmal, sondern werfen auch Fragen nach Herkunft, Gewinnung und möglichen Handelswegen des Goldes auf, welche weitreichende Implikationen auch für die Einordnung anderer Goldartefakte besitzen. Potenzielle Liefergebiete mit primären Berggold- und sekundären Seifengoldvorkommen finden sich sowohl im direkten Umfeld Mitteldeutschlands wie auch im südlichen Mitteleuropa. Die postglaziale mitteleuropäische Klima-, Verwitterungs- und Erosionsgeschichte legt die Vermutung nahe, dass die intensive periglaziale Verwitterung mit anschließender verstärkter fluviatiler Erosion erheblich höhere Akkumulationsraten von Seifengold zur Folge gehabt haben dürfte als die heutigen Erosions- und Akkumulationsraten suggerieren. Daher soll das Gold dieser Vorkommen erstmals spurenelement- und isotopengeochemisch charakterisiert, in einer Datenbank erfasst und allgemein zugänglich gemacht werden. Die Untersuchung von Naturgold in Museen, Sammlungen und in Einzelfällen aus Waschversuchen erfolgt mittels Elektronenmikrosonde, LA-MC-ICPMS bzw. Neutronenaktivierungsanalyse zur Bestimmung der spurenelementgeochemischen und Pb- bzw. Cu-isotopischen Zusammensetzung. Ziele der geplanten Untersuchungen sind: (i) Methodenentwicklung des 'fingerprintings' von Goldartefakten und Naturgold im Sinne analytischer Grundlagenforschung; (ii) die Klärung der Frage, ob das Gold der Sternenscheibe in mitteldeutscher bzw. mitteleuropäischer Nachbarschaft gewonnen oder über erheblich weitere Handelswege transportiert und evtl. aus dem Mittelmeerraum oder Kleinasien importiert wurde; (iii) darüber hinaus Verbesserung des allgemeinen Verständnisses der prähistorischen bergbaulichen und rohstoffwirtschaftlichen Aktivitäten und der Metallhandelswege in Mitteldeutschland und Mitteleuropa; (iv) die Abschätzung des prähistorischen Lagerstättenpotenzials; (v) die metallogenetische Charakterisierung der goldführenden Gebiete (verbessertes Verständnis der supergenen Oxydation von Primärerzen und der Entwicklung sekundärer Goldvorkommen während der postglazialen Landschaftsentwicklung).
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Ernst Pernicka
 
 

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