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Die Gesamtwirtschaftlichen Folgen von Veränderungen in der Organisation von Produktionsprozessen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 543313924
 
Technologischer und demografischer Wandel, Globalisierung und Arbeitsmarktreformen führen zu ständigen Anpassungen auf dem Arbeitsmarkt. Im Rahmen dieses Prozesses ändern Unternehmen die Organisation ihrer Produktionsprozesse, schaffen neue Arbeitsplätze und streichen bestehende. Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf Arbeitnehmer, ihre Erwerbsverläufe und die Lohn- und Beschäftigungsstruktur. Im vorgeschlagenen Forschungsprojekt werden wir einen neuartigen historischen Datensatz zum deutschen Arbeitsmarkt zusammenstellen, um die Veränderungen in der Organisation von Produktionsprozessen innerhalb und zwischen den Branchen und die daraus resultierenden Veränderungen in der Lohn- und Beschäftigungsstruktur von 1957 bis heute zu untersuchen. Auf der Grundlage der neuen Daten werden säkulare und konjunkturelle Trends in der deutschen Lohn- und Beschäftigungsstruktur über sieben Jahrzehnte dokumentieren. Die neuen Daten ermöglichen es uns auch, wichtige und aktuelle wirtschaftspolitische Fragen zu beantworten. Im Zusammenhang mit den säkularen Trends werden wir uns mit den Folgen des Anstiegs bei der Frauenerwerbstätigkeit als einem charakteristischen Trend des 20. Jahrhunderts für die Lohn- und Beschäftigungsstruktur befassen. Im Zusammenhang mit konjunkturellen Schwankungen werden wir nutzen, dass die neuen Daten die 1960er Jahre und damit das deutsche Wirtschaftswunder abdecken und es uns somit ermöglichen, die Folgen des Arbeitskräftemangels während dieser Zeit zu untersuchen. Der Ausgangspunkt für dieses Forschungsprojekt ist die Erkenntnis, dass Leistungsgruppen ("job levels") ein wichtiges und leistungsfähiges Konzept zur Beschreibung der Organisation des Produktionsprozesses darstellen und eine Verfeinerung des aufgabenbezogenen Ansatzes (task-based approach) zur Analyse des Arbeitsmarktes bieten. Aufbauend auf dieser Erkenntnis verfolgen wir drei Ziele. Ziel 1 ist die Zusammenstellung des neuartigen Forschungsdatensatzes zur Beschäftigungs- und Lohnstruktur in Deutschland von 1957 bis 2021. Dieser neuartige Datensatz wird es uns ermöglichen, säkulare und konjunkturelle Schwankungen der Beschäftigung und Löhne nach Branchen, Geschlecht und Leistungsgruppe zu untersuchen. Ziel 2 wird auf diesem neu zusammengestellten Datensatz aufbauen, um säkulare Veränderungen in der deutschen Lohn- und Beschäftigungsstruktur zu untersuchen. Ein Teil der Analyse der säkularen Trends wird darin bestehen, die Folgen der Zunahme des Arbeitsangebots von Frauen auf die Lohn- und Beschäftigungsstruktur und die Lohnlücke zu untersuchen. Im Rahmen von Ziel 3 wird die Tatsache genutzt, dass die neu erstellten Daten vierteljährlich vorliegen und es daher möglich ist, Lohn- und Beschäftigungsveränderungen über den Wirtschaftszyklus hinweg zu untersuchen. Ein Teil dieser Analyse wird darin bestehen, die Veränderungen in der deutschen Lohn- und Beschäftigungsstruktur während der Zeit des Arbeitskräftemangels in den 1960er Jahren zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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