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Optimierung der visuellen Detektion von Oberflächenfehlern durch ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Entwicklung von spezifischen Beleuchtungsszenarien
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Helmut Strasser
Fachliche Zuordnung
Arbeitswissenschaft, Ergonomie, Mensch-Maschine-Systeme
Förderung
Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5438737
Die Qualitätskontrolle erfolgt besonders in der mittelständischen Industrie nach wie vor i.d.R. durch Mitarbeiter an sogenannten Prüf- und Kontrollarbeitsplätzen. Obwohl diese Arbeitsplätze bislang bereits Gegenstand einzelner Untersuchungen waren, fällt auf, dass hinsichtlich ihres ergonomischen Layouts und des Einsatzes von gerichtetem und diffusem Licht sowie der Abstimmung der Leuchtdichten im Blickfeld auf die Prüfobjekte nur sehr allgemeine Gestaltungsempfehlungen existieren. Die für die räumliche Wahrnehmung entscheidende Ausbildung von "Licht und Schatten" durch gerichtetes Licht kann zwar einerseits für typische Oberflächenfehler grundsätzlich empfohlen werden. Andererseits behindert aber Reflexblendung auf spiegelnden Oberflächen die Erkennbarkeit von Oberflächendefekten. Eine systematische Untersuchung der Detektionsleistung bei verschiedenen Oberflächen von typischen Prüfobjekten mit dreidimensionalen Defekten bei unterschiedlichen Beleuchtungsszenarien liegt bisher nicht vor. Unterschiedliche Auffassungen der Prüfpersonen darüber, was bereits als "fehlerhaft" oder gerade noch als "fehlerlos" zu sehen ist, führen i.d.R. zu starken Streuungen bei Detektionstests mit realen Prüfobjekten. Um die Effekte verschiedener Beleuchtungen auf unterschiedlichen Oberflächen von Prüfobjekten zu analysieren, sieht das vorliegende Forschungsvorhaben Untersuchungen mit standardisierten Sehzeichen vor. In Anlehnung an die Ermittlung der Sehschärfe mit Optotypen sollen Landoltringe mit einem geeigneten Verfahren als dreidimensionales Relief auf reale Prüfobjekte ausgeprägt und im Nahbereich von den Prüfern erkannt werden. In Versuchsreihe I soll zuerst die Erkennbarkeit der Ringe für unterschiedliche Oberflächen und Ausleuchtungen ermittelt werden. Zusätzlich sollen die Versuchspersonen zu den von ihnen subjektiv "erfahrenen" Arbeitsbedingungen befragt werden. In Versuchsreihe II soll danach der Frage nachgegangen werden, wie sich die Sehleistung bei den aus Versuchsreihe 1 ausgewählten Licht- und Oberflächenkombinationen bei einem Sortiertest im Zeitablauf verändert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
