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Objektwahrnehmung während glatter Augenfolgebewegungen

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2004 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5471310
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

Ziel dieses Teilprojekts war es herauszufinden, wie glatte Ausgenfolgebewegungen (GAF) mit visueller Wahrnehmung interagieren und daraus Schlussfolgerungen für den Zweck von GAF zu ziehen. Im Vergleich zu schnellen Blicksprüngen, den Sakkaden war bisher noch relativ wenig darüber bekannt, wie GAF mit visueller Wahrnehmung interagiert. Die kurze Dauer von Sakkaden von 30 bis 100 ms und die Unterdrückung von visueller Sensitivität während ihrer Ausführung deuten darauf hin, dass während Sakkaden relative wenig visuelle Information verarbeitet wird. GAF im Gegensatz dazu können für einen relativ langen Zeitraum ausgeführt werden, so dass hier visuelle Verarbeitung stattfinden muss. Wir konnten zeigen, dass während GAF die Verarbeitung von Farbreizen und Luminanzreizen mit hohen Ortsfrequenzen im Vergleich zu Fixation verbessert ist. Diese Sensitivitätserhöhung beginnt bereits vor dem Start der GAF, was auf einen aktiven Mechanismus hinweist. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Verarbeitung von visueller Information während GAF aktiv an die Gegebenheiten angepasst wird. In einer weiteren Reihe von Experimenten haben wir die zeitliche Dynamik der Objekterkennung während GAF untersucht. Es zeigte sich, dass trotz eines leichten Defizits der Objekterkennung bei GAF, sehr kurze Phasen von GAF ausreichend sind, um bewegte Objekte zu erkennen. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass längere Phasen von GAF möglicherweise einem anderen Zweck dienen. Um diese Hypothese zu testen, haben wir in einer weiteren Studie untersucht, wie GAF sich auf die Vorhersage von Bewegungstrajektorien auswirken. Wir konnten zeigen, dass die Bewegungstrajektorie eines Objekts besser vorhergesagt werden kann, wenn man das Objekt mit den Augen verfolgt, als wenn man fixiert und die Bewegung in der Peripherie wahrnimmt. Längere Phasen von GAF scheinen also zur Bewegungsvorhersage als zur Objekterkennung eingesetzt zu werden.

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