Genomweite Assoziationsstudie Morbus Crohn
Final Report Abstract
Im Rahmen des DFG-Projektes "Ein genomweites Assoziationsexperiment beim Morbus Crohn" wurden während der Projektlaufzeit von 2005 - 2009 systematische genetische Methoden zur Suche nach neuen Risikofaktoren für den Morbus angewandt. Der Morbus Crohn ist eine der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und klinisch durch rezidivierende Entzündungen im gesamten Gastrointestinaltrakt mit Häufigkeitsmaximum im terminalen Ileum sowie auch Colon und Dünndarm gekennzeichnet. Der Morbus Crohn betrifft vor allem auch jüngere Patienten mit einem Inzidenzgipfel bei ca. 25 Jahren. Wesentliche Komplikationen wie Fisteln und Stenosen können für den Patienten lebensbedrohlich sein und beeinträchtigen in ihren Langzeitfolgen die Lebensqualität der Patienten. Aus diesem Grunde besteht ein hoher Bedarf für die Aufklärung der Ursachen dieser Erkrankung. Für den Morbus Crohn ist eine familiäre Häufung klar belegt – sowohl in Zwillings- als auch in Familienstudien konnte dies klar gezeigt werden, wobei das relative familiäre Risiko etwa 20-fach erhöht ist. Dieser epidemiologische Befund war der Ausgangspunkt zur Durchführung genomweiter Assoziationsstudien bei der Erkrankung. Dabei konnten im Rahmen der Projektlaufzeit als wesentlichste Ergebnisse zwei neue Krankheitsgene, nämlich ein Autophagiegen (ATG16L1) und NELL1 identifiziert werden. Insbesondere die Identifizierung des Autophagiegens als Risikogen für den Morbus Crohn unterstreicht die Barrierestörung als wesentliches Krankheitsmerkmal dieser chronisch entzündlichen Darmerkrankung und bietet Ansatzpunkte für ein völlig neues Krankheitsverständnis.
Publications
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Franke A, Hampe J, Rosenstiel P, Becker C, Wagner F, Hasler R, Little RD, Huse K, Ruether A, Balschun T, Wittig M, Elsharawy A, Mayr G, Albrecht M, Prescott NJ, Onnie CM, Fournier H, Keith T, Radelof U, Platzer M, Mathew CG, Stoll M, Krawczak M, Nurnberg P, Schreiber S.