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Rolle von testikulären Mastzellen und ihrer sekretorischen Produkte bei der normalen und gestörten Hodenfunktion

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439824
 
Produkte der Mastzellen des Hodens spielen bei der Pathogenese der männlichen Unfruchtbarkeit eine bedeutende Rolle. Diese Hypothese stützt sich auf unsere Befunde, die (I) eine Mastzell-Fibroblasten-Interaktion und (II) eine Mastzell-Spermatozoen-Interaktion aufdeckten. (I) Tryptase, ein von Mastzellen sezerniertes Enzym, induziert über seinen Rezeptor (PAR2) das Schlüsselenzym der Prostaglandinsynthese, COX2. Das gebildete Prostaglandin 15d-PGJ2 steuert über den nukleären Rezeptor (PPARgamma) das Wachstum von Fibroblasten. Tryptase kann so im Hoden fibrotische Verdickungen der Wand der Samenkanälchen auslösen, die in Zusammenhang mit der Störung der Spermatogenese bei der idiopathischen männlichen Unfruchtbarkeit stehen. Es sollen nun die bei der Mastzell-Fibroblasten-Interaktion beteiligten Signaltransduktionswege und die regulierten Gene in vitro identifiziert und dann auf ihre Relevanz in vivo, in Hodenbiopsien von infertilen Männern, überprüft werden. Die Untersuchungen sollen auf weitere, wichtige Produkte von Hodenmastzellen, nämlich Histamin, Prostaglandine und Zytokine, ausgedehnt werden. (II) Tryptase wurde von uns im humanen Seminalplasma gefunden. Sie hemmt über PAR2 die Motilität von Spermatozoen. Es gilt nun die Signaltransduktionskaskade und den Einfluss von weiteren Mastzellprodukten auf die Motilität und andere Spermatozoenfunktionen aufzuklären. Die geplanten Untersuchungen an menschlichen Zellen und Geweben sollen grundlegende neue Erkenntnisse über Mastzell-Fibroblasten-, und MastzellSpermatozoen-Interaktionen liefern. Wir erwarten klinisch relevante Ergebnisse, die neuartige therapeutische Ansätze bei der männlichen Unfruchtbarkeit ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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