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Staat, Unternehmen und Arbeiterschaft in gelenkten Wirtschaften. Die böhmisch-mährische Industrie zwischen Nationalsozialismus und Volksdemokratie (1938-195o)

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2005 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5440159
 
Zu den aktuellen Herausforderungen der Geschichtswissenschaft zählt das Hereinholen Ostmittel- und Osteuropas in eine grenzüberschreitend konzipierte "europäische Zeitgeschichte". In Anbetracht der evidenten Macht der Ökonomie ist es zudem angezeigt, Zeitgeschichte und Wirtschaftsgeschichte wieder stärker miteinander zu verknüpfen. Das Forschungsvorhaben verbindet diese beiden Impulse. Es richtet den Blick auf den böhmischmährischen Wirtschaftsraum, der von 1938 bis 195o in wechselnden internationalen Zusammenhängen einen mehrfachen Gestaltwandel der Wirtschafts- und Arbeitsbeziehungen erfuhr: von der erzwungenen Einbeziehung in den "Großdeutschen Wirtschaftsraum" über das ökonomische Experiment der Volksdemokratie bis zur Eingliederung in den Ostblock. Das Projekt setzt sich aus zwei eng aufeinander bezogenen Teiluntersuchungen zusammen, die einerseits die Ebene der staatlichen Wirtschaftslenkung und andererseits die Ebene der Unternehmen mit ihren Akteuren analysieren. Übergreifende Zusammenhänge wie die NS-Ostexpansion und die Konkurrenz der Ordnungssysteme zwischen West und Ost nach 1945, aber auch spezifische Erfahrungen der böhmischen Länder wie die ethnischen Konflikte zwischen Tschechen und Deutschen sollen sowohl auf der ordnungspolitischen Makro- als auch auf der akteursorientierten Mikroebene in ihren konkreten Wirkungen sichtbar gemacht werden. Der Projektaufbau überwölbt die Zäsur von 1945, so daß Brüche und Kontinuitäten der tschechischen Wirtschaftsgeschichte in den Blick kommen und komparative und wirkungsgeschichtliche Fragestellungen möglich werden.
DFG Programme Research Grants
 
 

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