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Radikalisierung statt Aufhebung der Seinswissenschaft. Zur Entwicklung der Ersten Philosophie vom Spätmittelalter bis ins 18. Jahrhundert

Subject Area History of Philosophy
Term from 2004 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5441133
 
Nach dem gegenwärtig vorherrschenden Verständnis erfährt die Erste Philosophie seit dem späten Mittelalter eine Transformation, bei der die aristotelische Seinslehre aufgelöst und zu einer 'Onto-Logik' des Denkbaren überhaupt umgebildet wird, die Kants Transzendentalphilosophie unmittelbar vorbereitet. Demgegenüber ist zu zeigen, dass jene Transformation das herkömmliche Wissenschaftsverständnis nicht überschreitet. Sie führt vielmehr bei den maßgeblichen Vertretern dieser Disziplin bis hin zu Wolff und Baumgarten zu einem neuen Konzept der Seinslehre als Theorie der universalen - Gott und allen erschaffbaren Welten gemeinsamen - notwendigen Realstruktur. Es bedeutet keine Auflösung, sondern eine Radikalisierung von Tendenzen, welche die Entwicklung der Ersten Philosophie seit der mittelalterlichen Rezeption des Aristoteles und seiner arabischen Interpreten prägen: die Hinwendung von einem theologischen zu einem ontologischen Konzept der Ersten Philosophie, von ihrem Verständnis als praktische Weisheit zu ihrem Verständnis als theoretische Universalwissenschaft, vom Anfang des Denkens beim transzendenten Sein zum Anfang des Denkens beim kategorienübergreifenden - und insofern 'transzendentalen' - Sinngehalt des Seienden als solchen.
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