Detailseite
Projekt Druckansicht

Der hellenistische König als Idealherrscher? Vorstellungen von „guter“ Herrschaft in den Nachfolgereichen Alexanders des Großen

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544238214
 
Dem Netzwerk wird es in einem multiperspektiven Ansatz um die Beantwortung der Frage gehe, was im Zeitalter des Hellenismus einen idealen Herrscher ausmachte. Welche inhaltlichen Facetten des idealen Herrschers, deren Entwicklung und (mediale) Umsetzung lassen sich in den hellenistischen Königreichen finden? In diesem Sinne soll sowohl die Selbstdarstellung des Königs selbst als auch die Wahrnehmung und Darstellung des Königs durch die Untertanen in den Blick genommen werden. Ziel des Netzwerkes ist es, einen auf breiter Quellenbasis erstellten, chronologisch und regional differenzierten Überblick über die verschiedenen Ideale des hellenistischen Königs zu erarbeiten. Spezialistinnen und Spezialisten sollen hierzu die Felder (1) Historiographie, (2) Archäologie, (3) Dichtung und Philosophie sowie (4) Inschriften, Papyri und Münzen in den Blick nehmen. Hierbei soll nicht, wie sonst üblich, nach Reichen oder Regionen vorgegangen werden, sondern die jeweiligen Quellen(gattungen) auf Facetten eines hellenistischen Königs als Idealherrscher befragt werden. Folgende Leitfragen sind an das Material zu richten: Welche Aussagen lassen sich über die Akteure bzw. Initiatoren der jeweiligen Aussagen in den einzelnen Quellen(gattungen) finden? 1. Gibt es Kriterien, sie präzise zu unterscheiden, vor allem in der Abfolge von Aktion und Reaktion? 2. Können für die Königreiche der hellenistischen Zeit bestimmte Vorlieben an inhaltlichen Aussagen zu einem idealen Herrscher und zu den verwendeten Quellen(gattungen) festgestellt werden und wie lassen sie sich erklären? 3. Zeigen sich sowohl bei den Facetten des Herrscherideals als auch bei deren Erwähnung in den verschiedenen Quellen(gattungen) allgemeine Entwicklungen, die über die individuellen Präferenzen eines bestimmten Königs oder einer Dynastie hinausgehen, und die als bestimmte Trends in der Selbstdarstellung oder im Anforderungsprofil an einen König auffallen? 4. Wie wurde mit Situationen umgegangen, in denen ein König den Erwartungen nicht entsprach? Erhielt er eine weitere Chance oder führte der Misserfolg gleich zur Beseitigung oder zum Tod? Lassen sich Lerneffekte feststellen? Was macht schließlich eine Usurpation erfolgreich? 5. In welcher Weise fanden Erwartungen der indigenen Bevölkerung, die sich in der oft Jahrtausende alten Tradition festmachen, Eingang in die königliche Selbstdarstellung? 6. Worin unterscheiden sich die Facetten und Darstellungsmodi der hellenistischen Königinnen signifikant von denen ihrer männlichen Pendants? 7. Ist der Katalog der Elemente, die das Ideal eines hellenistischen Königs konstituieren, durch weitere Aussagen zu ergänzen? In welchen Quellengattungen finden sie sich bevorzugt?
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Professor Dr. Gregor Weber
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung