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Therapeutische Intervention bei Neovaskularisation des Auges durch in vivo Gentransfer

Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5443486
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die krankhafte Bildung neuer Gefäße im Auge, insbesondere im Bereich des hinteren Augenabschnitts ist eine häufige Folge chronischer Erkrankungen wie Diabetes und altersabhängige Makuladegeneration und kann zu schweren Sehstörungen bis zur Erblindung führen. Die Gefäßneubildungen werden durch die lokale Produktion von Gefäßfaktoren verursacht, wie zum Beispiel durch den Gefäßwachstumsfaktor A (VEGF-A). Neue Medikamente werden derzeit entwickelt, die gegen die Wirkung solcher Faktoren gerichtet sind, i. d. Regel dadurch, dass sie die Faktoren direkt blockieren. Eine Möglichkeit einer zukünftigen Therapie beinhaltet die Verwendung von Gentransfervektoren, die im Bereich der krankhaften Veränderung ein therapeutisches Molekül produzieren sollen. In diesem Projekt ging es zunächst um die Etablierung eines neuen Tiermodells, das für die Testung neuer Therapiemöglichkeiten gegenüber anderen Modellen Vorteile aufweist. Das Laborkaninchen wurde gewählt, weil der hintere Augenabschnitt des Kaninchens wegen seiner Größe im Vergleich zur Labormaus bzw. Ratte operationstechnisch deutlich besser zugänglich ist. In diesem Projekt ist es gelungen, ein neues Modell zu etablieren, das auf der Produktion von VEGF-A nach Gentransfer in den hinteren Augenabschnitt beruht. Hierdurch kommt es zur Bildung von neuen Gefäßen, die in vielen Eigenschaften der Situation beim Menschen mit altersabhängiger Makuladegeneration sehr ähnlich sind. Wir glauben, dass dieses Modell in der Zukunft ein verbessertes Modell für die Testung von neuen Therapiemöglichkeiten darstellen könnte. In einem zweiten Teil des Projektes ging es um Untersuchungen zur Dauer der Produktion von Proteinen nach Gentransfer in den Augenhintergrund und um Untersuchungen zur Toxizität. Unenwartet für uns stellte sich heraus, dass nach Adenovirus-vermitteltem Gentranfer die Expression eines fluoreszierenden GFP Proteins, im Bereich der Retina nur sehr kurzfristig, für wenige Wochen, zu beobachten war. Die Gründe hierfür sind bisher nicht geklärt, und werden Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • A reproducible and quantifiable model of choroidal neovascularization induced by VEGF A165 after subrefinal adenoviral gene transfer in the rabbit. Mol. Vis. 2008 Jul 30, 14: 1358-72
    Julien S, Kreppel F, Beck S, Heiduschka P, Brito V, Schnichels, S, Kochanek S, Schraermeyer U
 
 

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