Die Trierer Domgrabung: Archäologische Untersuchungen unter dem Dom und der Liebfrauenkirche (NO- und SO-Bereich)
Final Report Abstract
Mit dem von der DFG geförderten Projektes der Fundbearbeitung des NO- und SO-Bereiches kann die Vorlage der Funde aus den Trierer Domgrabungen als abgeschlossen gelten. Für die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts begonnene archäologische und bauhistorische Erforschung der frühchristlichen Kirchenanlage in Trier, die mit ihren imperialen Ausmaßen von 12.500 qm zu den größten Kirchenanlagen des 4. Jahrhunderts zählt, ist dies für die Bearbeitung der Befunde und die Auswertung der Grabungsergebnisse eine unverzichtbare Voraussetzung. Eine erste Sichtung des Fundmaterials aus dem NO- und SO-Bereich lässt erkennen, dass es sich um einen überaus reichen und manche Besonderheit enthaltenden Bestand handelt. Er zeigt, dass es im Gegensatz zu den früher bearbeiteten Bereichen (NW-/SW-Bereich) aus den beiden östlichen Bereichen der Trierer Domgrabung eine größere Gruppe von Objekten gibt, deren Qualität und Singularität sich aus der Masse des sonstigen Fundmaterials heraushebt. Dazu gehören ausgesprochene „Luxuswaren" (Achatschalenfragmente, Reste farbiger „Glasbilder" u.a.), die eine Vorstellung von der einst kostbaren Ausstattung des Kirchenraums geben können. Besonders bemerkenswert sind die Reste einer marmornen Inschrifttafel mit einem in Griechisch abgefassten liturgischen Text, der als weiterer Beleg für die Interpretation des Baukomplexes als frühchristlichen Kirchenanlage Triers von großer Wichtigkeit ist. Die noch zu leistende detaillierte Auswertung des Fundmaterials wird zahlreiche neue Ergebnisse erbringen, da bei verschiedenen Fundgruppen Formvarianten oder sogar bislang einzigartige Stücke feststellbar sind. Gerade die aus dem ägyptischen Bereich stammenden farbigen „Glasbilder" werfen ein neues Licht auf weitreichende Handelsbeziehungen der spätantiken Kaiserresidenz Trier.
