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Sexuelle Selektion, Immunokompetenz und Männchenqualität beim Oryxweber
Antragsteller
Privatdozent Dr. Thomas W. P. Friedl
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5444936
Bei vielen polygynen Arten variiert der Reproduktionserfolg stark zwischen den einzelnen Individuen, und sexuelle Selektion spielt eine besonders wichtige Rolle für die Merkmalsausprägung. Bei dem von uns untersuchten polygynen Oryxweber (Euplectes orix) wird der Fortpflanzungserfolg der Männchen von der Zahl der im Territorium gebauten Nester bestimmt, welche den Weibchen angeboten werden (Friedl & Klump 1999). Die Anzahl gebauter Nester variiert stark zwischen den Männchen und spiegelt offensichtlich deren Qualität wider (Friedl & Klump 1999). Wir wollen untersuchen, ob diese Qualitätsunterschiede zwischen Männchen auf Unterschiede in der Güte des Immunsystems beruhen. Im einzelnen sollen die Zusammenhänge zwischen Testosteronspiegel, Immunokompetenz und Gefiederfärbung (ein potenzielles Statussignal) bei Oryxwebern analysiert und der Einfluss dieser drei Parameter auf Fortpflanzungsaufwand und Fortpflanzungserfolg der Männchen bestimmt werden. Weiterhin soll geklärt werden, ob die bei Oryxweberweibchen häufigen Außer-Paar -Kopulationen zu einem indirekten genetischen Fitnessvorteil in Form von Nachkommen mit einer erhöhten Immunokompetenz führen. Schließlich soll die neue Hypothese überprüft werden, dass die beobachteten Unterschiede in der Männchenqualität auf Unterschiede in der Telomerlänge zurückzuführen sind. Diese Hypothese beruht auf dem in neuesten Forschungen erbrachten Nachweis eines die Körperzellen schützenden Effekts von langen Telomeren, welcher seinerseits eine Erhöhung von Körperverfassung und Qualität eines Individuums zur Folge haben könnte.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen