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Schwerkraft und Leichtsinn. Kreative Zeichenhandlungen im intermediären Feld von Wissenschaft und Literatur

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung in 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5447824
 
Mit dem Konzept der universalen Schwerkraft entsteht ein kritisches Bewusstsein für die Zeichenhandlungen, die unsere Welt lesbar machen. Dabei lassen sich in der Neuzeit drei Verfahren der Auslegung unterscheiden. Wie die Textur der Welt zunächst einer ’anagrammatischen Konjektur’ unterzogen, damit sie einen Durchblick auf den Heilsplan des Schöpfern gewährt, bemüht sich die ’diagrammatische Methode’ darum, ihre Beziehungsgefüge als mathematisches Konstrukt zu erfassen (Newton) und allgemeine Erklärungsschemata für die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen zu entwickeln (Kant). Diese Schemata werden in der ’paragrammatischen Operation’ dekonstruiert, so dass die Welt als ein ’Ungeheuer an Kraft’ (Nietzsche) erscheint, dessen Partikulargewalten immer neue und andere Deutungsmuster eröffnen. Die Studie untersucht Texte von Kopernikus, Kepler, Galilei, Descartes, Newton, Leibniz, Voltaire, Swift, Sterne, Lichtenberg, Kant, Herder, Jean Paul, Nietzsche, Peirce, Einstein, Musil und Benn, die im Spannungsfeld dieser drei Auslegungsverfahren angesiedelt sind und veranschaulicht, indem sie zwischen der Ideengeschichte der Schwerkraft und dem Leichtsinn der kreativen Hypothesenbildung hin- und herläuft, die ’display’ Funktion der Literatur.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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