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Rhetorik, Poetik, Performanz: Das Ritual und seine Dynamik bei den Jenu Kurumba

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5448041
 
Die Arbeit untersucht die Dynamik von Übergangsriten eines besonderen Typs, nämlich von diskurs- und gesprächszentrierten Riten. Solche wurden in ihrer transformativen Wirkweise bisher kaum erforscht, und die Arbeit formuliert als Ausgangsfrage, wie die klassischen Funktionen von Übergangsriten - die Erneuerung von sozialen Beziehungen und kulturellen Orientierungen - durch diskursive Verfahren ins Werk gesetzt werden. Die empirische Grundlage bilden drei unterschiedliche Rituale (Heilungsriten, Totenrituale und Ahnenverehrung) der Jenu Kurumba, einer Stammeskultur in Südindien. Das Material, und hier insbesondere die Gesprächstexte, wurde in mehrjährigen Feldforschungen aufgezeichnet und analysiert. Die Publikation diskutiert einleitend die ethnologischen Ritualtheorien. Im Hauptteil stellt sie die Dynamik der Rituale unter den Aspekt der Rhetorik, der Poetik sowie der Performanz dar. Sie zeigt, dass diese ihre transformative Kraft den rhetorisch-poetischen Verfahren des Argumentierens, des Erinnerns, des Erzählens und den Emotionen verdanken. Damit leistet sie einen neuen Beitrag zur Ritualtheorie und entwickelt eine Systematik, die es erlaubt, die Wirkungsweise dieses Ritualtyps auf neue Weise zu verstehen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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