Project Details
Karbonatwattgürtel-Megatracksites der Mitteltrias des Germanischen Beckens in Europa im aktuogeologischen Vergleich zum Persischen Golf
Applicant
Privatdozent Dr. Cajus G. Diedrich
Subject Area
Palaeontology
Term
from 2006 to 2009
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5449280
In den letzten Jahren mehren sich Profile im Germanischen Muschelkalk mit Algenlaminiten und daher auch Wirbeltier-Fährten aus diesen Karbonatwattablagerungen. Obwohl seit 1958 aus den östlichen Niederlanden von der Fundstelle Winterswijk eine reiche, von zwei Taxa ( Rhynchosauroides peabodyi und Procolophonichnium winterswijkense ) dominierte Fauna kleiner und mittelgroßer Reptilfährten aus trockenrissdurchzogenen Algenlaminiten beschrieben wurde, sind derartige Ichnofaunen in Deutschland trotz ihres sehr häufigen Auftretens in zahlreichen Biolaminit-Horizonten lange Zeit in Mitteleuropa übersehen worden. Basierend auf einem bisher sehr erfolgreichen Suchschema sollen in diesem Forschungsvorhaben umfangreiche Prospektionen in Zentraleuropa erfolgen, um neue Fundstellen mit Wirbeltierfährten zu lokalisieren... Die Fundstellen sollen faziell interpretiert werden, um ein verfeinertes sedimentologisches Modell des Ablagerungsraumes der Karbonatwattgürtel zu entwickeln... Außerdem ist das Verständnis des Sediments Voraussetzung für das Erkennen von substratabhängigen Erhaltungszuständen (Sedimenttyp, Plastizität, Wassergehalt), die in der Vergangenheit als unterschiedliche Ichnotaxa beschrieben wurden. So ist eine taxonomische Revision der Fauna notwendig geworden. Wichtige Wirbeltierfaunen kommen im Monte San Giorgio (Schweiz) und im zunehmenden Maße aus der ursprünglich nur Fährten liefernden Fundstelle Winterswijk (Niederlanden) vor. Derzeit wurde kürzlich ein erstes Saurierskelett in Winterswijk inmitten eines Fährtenhorizontes entdeckt, das als Fährtenerzeuger in Frage kommt. Dieser Fund ist nun präpariert worden. Weltweit hatten sich bisher immer Fährten und Skelettfunde gegenseitig in Fundschichten ausgeschlossen, sodass neben den Megatracksites eine zweite Sensation hinzutritt. Sowohl bei der Faziesanalyse als auch bei der Untersuchung von Ichnofossilien ist der aktualistische Ansatz von besonderer Aussagekraft, weswegen Karbonatwatten am Persischen Golf sedimentologisch untersucht werden müssten. Mit Hilfe zahlreicher neuer Fundstellen kann die Paläogeographie, insbesondere die ausgedehnten Karbonatwattgürtel der Randfazies besonders des Obersten Rot, des Unteren Muschelkalkes, aber auch des Mittleren und basalen Oberen Muschelkalkes, erstmalig horizontal und lateral auskartiert werden.
DFG Programme
Research Fellowships
International Connection
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