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Steuerung des Geschlechterverhältnisses durch eine politische Institution. Die Mädchenpolitik der Berufsberatung

Subject Area Political Science
Term Funded in 2005
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5449991
 
Aus einer Verknüpfung des politikwissenschaftlichen Neuen Institutionalismusmit feministischen Staatstheorien und demTheorem der sozialen Konstruktion von Geschlecht wird ein Ansatzentwickelt, mit dem das "doing gender" politischer Institutionenentziffert werden kann. Ausgangspunkte der Analysesind die Fragen a) warum die Berufsberatung der Arbeitsagenturenso wenige Mädchen in gewerblich-technische Berufe vermittelnund b) woran es liegt, dass sie dieses in unterschiedlichemAusmaß tun. Dazu werden die Unterrichtsmaterialien undVerfahrensweisen der Berufsberatung analysiert, die Rahmenbedingungenwie u. a. die Arbeitsmarkchancen von Facharbeiterinnenund Gesellinnen, die Einflussfaktoren der Berufswahl vonMädchen, die Geschlechterleitbilder in der Bundesrepublik unddie Positionen der Parteien zur Erwerbstätigkeit von Frauen. Inzwölf Berufsberatungen wurden Befragungen durchgeführt, indenen es vor allem um das Zusammenwirken von regionalem Umfeld,organisationalen Gepflogenheiten und den Haltungen und Meinungendes Personals ging. Dabei stellt sich überraschend heraus,dass Strukturen und Verfahrensweisen bedeutsamer sind als dieHaltungen und Meinungen des Personals. Ob eine BerufsberatungSignale des sozio-ökonomischen Umfeldes wie z. B. die expliziteBereitschaft von Betrieben Mädchen auszubilden aufnimmt odersich ihnen versperrt, ist abhängig von den jeweiligenorganisationalen Besonderheiten. Politisch-administrativeInstitutionen sind weder Männerbünde noch diskursive Arenen,vielmehr sind in ihren Strukturen und VerfahrensweisenGeschlechterleitbilder eingelassen.
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