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Rudolf Carnap, das Problem der Induktion und der Wahl des wissenschaftlichen Rahmens
Antragsteller
Christian J. Feldbacher-Escamilla, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Theoretische Philosophie
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545054032
In seiner Auseinandersetzung mit der induktiven Methodik der Wissenschaft stellte Rudolf Carnap die Idee in Frage, dass die Rechtfertigung induktiver Methoden von Natur aus im Widerspruch zur logischen Empirie steht, da sie auf einer synthetischen apriorischen Annahme zur Uniformität der Natur beruht. Carnap bot eine logische Alternative zur frequentistischen Wahrscheinlichkeitstheorie an und plädierte für einen logisch-probabilistischen Ansatz zur Uniformität, mit dem Ziel, alle probabilistischen Aussagen als analytisch innerhalb der induktiven Logik zu klassifizieren. Auf diese Weise wollte er den logischen Empirismus "retten". Es ist jedoch bekannt, dass Carnaps rationale Rekonstruktion der wissenschaftlichen Methodologie Mängel und Lücken aufweist. Dieses Projekt hat drei zentrale Ziele. Erstens soll das Problem des Nachweises angegangen werden, dass (seine) Systeme der induktiven Logik es erlauben, eine relevante probabilistische Aussage über Uniformität abzuleiten, die auch zur Rechtfertigung induktiver Methoden innerhalb logischer und informationstheoretischer Darstellungen herangezogen werden kann. Zweitens soll gezeigt werden, wie meta-probabilistisches Denken und das Problem der Wahl des wissenschaftlichen Rahmens für Carnaps Ansatz zur Induktion relevant ist und wie seine allgemeinen methodologischen Vorschläge helfen können, dieses Problem zu überwinden. Und drittens soll die Relevanz des Problems der Auswahl wissenschaftlicher Rahmen in der zeitgenössischen wissenschaftlichen Methodologie herausgearbeitet werden, um seine pragmatischen Grundlagen zu untersuchen und seine Wurzeln in einer (plausiblen) pragmatischen Tendenz zu erkunden, die man bereits in Carnaps später Philosophie findet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen