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Bioethische Diskurse in Südkorea: Normative Menschenbilder im Spannungsfeld von Traditionen, Religionen und biomedizinischen Eingriffsmöglichkeiten an den Grenzen des menschlichen Lebens

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451773
 
*In Verbindung mit den ambitionierten biopolitischen Zielen eines 'Schwellenlandes' entwickelt sich die südkoreanische Biowissenschaft und Gentechnologie mit einem rasanten Tempo und hat bereits einen international anerkannten hohen Standard erreicht. Gleichzeitig findet im Land seit einigen Jahren eine sehr kontroverse öffentliche bioethische Diskussion unter den noch jungen demokratischen Bedingungen statt, was mit dem historisch geprägten kulturellen Pluralismus und Synkretismus eng zusammenhängt. Auf dieser Folie erweist sich der bioethische Diskurs in Südkorea zunächst als eine grundsätzliche innerkulturelle Auseinandersetzung mit den epochalen Herausforderungen durch die moralisch ambivalente Praxis und Forschung der neuen Biowissenschaften und die biomedizinischen Möglichkeiten, die tradierte Wertvorstellungen sowie kulturhistorisch verbürgte normative und auf eine gewisse Einheit zielende Selbstbilder des Menschen zur Disposition stellen. Diese tiefgreifende Verunsicherung prägt ein verbreitetes Krisenbewusstsein, das sich in konfligierenden Diskursformationen ausdrückt. In dieser Hinsicht sind die koreanischen Diskurse exemplarisch für die globale Problemlage, so dass die hier beabsichtigte vergleichende Studie, deren vorrangiges Ziel eine differenzierte und systematische Aufarbeitung des koreanischen bioethischen Diskurses unter besonderer Berücksichtigung seiner kulturellen und geistesgeschichtlichen Voraussetzungen ist, einen wesentlichen Beitrag zu einer kulturübergreifenden Bioethik verspricht. ...
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Christofer Frey
 
 

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