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Genozid und Geschlecht. Jüdische Frauen im nationalsozialistischen Lagersystem
Antragstellerin
Professorin Dr. Gisela Bock
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung in 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5452507
Primär geht es hier um das Schicksal jüdischer Frauen im Systemder Konzentrationslager, aber auch um jüdische Männer, umnichtjüdische Häftlinge (Frauen wie Männer) und um das KZ-Aufsichtspersonal(Frauen wie Männer). Bezüglich des Systems dernationalsozialistischen Konzentrationslager arbeitet der Bandvor allem deren Unterschiedlichkeit mit Blick auf die inhaftiertenJüdinnen heraus, angefangen vom frühen Frauen-KZMoringen über das 1939 errichtete Frauen-KZ Ravensbrück und das"Ghetto-Lager" Theresienstadt bis zum VernichtungslagerAuschwitz; einbezogen werden auch "Außenlager" (der KZ Buchenwald,Neuengamme, Ravensbrück) und schließlich die Lager imrumänischen Transnistrien. Schwerpunkte der Untersuchung sindin erster Linie die Stationen von Leben und Leiden, Sterben undÜberleben jüdischer Frauen, außerdem die Differenzierungenunter ihnen (etwa ethnischer Art am Beispiel griechisch-jüdischerFrauen); mehrere Beiträge behandeln das Weiterleben nachdem Holocaust (Beispiele: Tschechoslowakei und USA). Viele derBeiträge basieren auf (mündlichen oder schriftlichen, gedrucktenoder ungedruckten) Selbstzeugnissen. Befragt werden dieseu.a. nach Gewalt und Sexualität in den Lagern (Gewaltausübungin erster Linie durch das Lagerpersonal, aber auchdurch Funktionshäftlinge), außerdem nach der Bedeutung familienähnlicherSolidaritätsgruppen für die Überlebenschancen. ImAnhang befindet sich ein umfangreiches Verzeichnis gedruckterSelbstzeugnisse mit Angaben zum Zeitpunkt ihrer Niederschrift,der Erstveröffentlichung und zu ihren Übersetzungen. Die Autorender Beiträge stammen aus Israel, England, Irland,Tschechien, Deutschland.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen