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Die Ätiologie perinataler psychischer Gesundheitsprobleme im Kontext von Trauma und Widrigkeiten verstehen - Schritte zur Entwicklung einer traumainformierten Behandlung

Antragstellerin Dr. Sarah Wilker
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545360282
 
Unbehandelte psychische Gesundheitsprobleme in der Schwangerschaft und nach der Geburt können sich nachteilig auf die langfristige Gesundheit von Müttern und ihren Kindern auswirken. Die Prävalenz von perinatalen psychischen Störungen ist in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs) mit etwa 25 % besonders hoch. Darüber hinaus deuten erste Hinweise darauf hin, dass die Prävalenz in Postkonfliktregionen sogar noch höher sein könnte, da traumatische Ereignisse und anhaltende Widrigkeiten das Risiko für psychische Probleme bekanntermaßen dosisabhängig erhöhen. Dennoch steckt die Forschung zur perinatalen psychischen Gesundheit noch in den Kinderschuhen, und es ist relativ wenig über die Risikofaktoren für die Entwicklung perinataler psychischer Probleme in LMICs im Allgemeinen und in (Post-)Konfliktregionen im Besonderen bekannt. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt das vorliegende Projekt, die Auswirkungen verschiedener traumabezogener Risikofaktoren (einschließlich Traumata in der Kindheit, kriegsbedingte Traumata, Gewalt in der Partnerschaft und traumatische Geburten) auf perinatale psychische Gesundheitsprobleme zu untersuchen, wobei sowohl die physischen Aspekte des Traumas als auch die mit den Erfahrungen verbundene potenzielle soziale Abwertung berücksichtigt werden. Werdende Mütter (n = 350) in der Postkonfliktregion Kurdistan im Irak werden im zweiten Trimester der Schwangerschaft sowie im dritten Monat nach der Geburt befragt (Arbeitspaket [WP]1), um in einem Längsschnittdesign Prädiktoren für perinatale psychische Gesundheitsprobleme zu ermitteln. Zusätzlich werden Fokusgruppendiskussionen durchgeführt, um wichtige Problembereiche sowie Ressourcen für Frauen in der Schwangerschaft und Mutterschaft aus der Sicht der Mütter und des Gesundheitspersonals zu identifizieren (WP2). Die gewonnenen Erkenntnisse werden in die Entwicklung eines neuen Behandlungsansatzes für perinatale psychische Gesundheitsprobleme in Post-Konfliktgebieten einfließen, der Elemente aus etablierten Behandlungsmethoden für postpartale Depression, traumafokussierter Therapie sowie Maßnahmen zum Schutz von Frauen in Fällen anhaltender Gewalt beinhaltet (WP3). An dem Projekt werden erfahrene Forscher:innen und Kliniker:innen beteiligt sein, mit Expertise bezüglich der Erforschung der Folgen von Gewalt und Trauma im Irak, interpersoneller Therapie, traumafokussierter Therapie in Postkonfliktgebieten und perinataler psychischen Gesundheit, sowie Schutzeinrichtungen für Frauen im Irak.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Griechenland, USA
Mitverantwortlich Professor Dr. Frank Neuner
 
 

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