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Die Entwicklung der Stadt Baalbek (Libanon) vom 4. Jt. v.Chr. bis zur Neuzeit

Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2005 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5456126
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Die Forschungen in Baalbek liefern erstmals einen vollständigen Überblick über die antiken und mittelalterlichen Bauten und ihre Baugeschichte. Neu und für die Stadtforschung im Vorderen Orient wesentlich sind dabei folgende wissenschaftliche Fortschritte:  Identifikation der Siedlungsphasen des prähistorischen Tells, seine Ausdehnung und Stellung innerhalb der Besiedlungsgeschichte der nördlichen Beqaa-Ebene;  Klärung der hydrologischen, geologischen und siedlungsgeographischen Voraussetzungen;  Identifikation des frühkaiserzeitlichen Heliopolis mit Tempeln und Einzelmonumenten, welche durch ihren Landschaftsbezug und lokal geprägte Bauformen auffallen;  Klärung der Bau- und Planungsgeschichte des Jupiterheiligtums, insbesondere seiner frühen, lokal geprägten Phase;  Klärung der Funktionen, Bauphasen, der städtebaulichen Einbindung sowie Rekonstruktion der Großbauten, die vor dem libanesischen Bürgerkrieg durch die libanesische Antikenverwaltung südwestlich des Heiligtums freigelegt worden waren;  Klärung innerstädtischer Bebauung und ihrer Relevanz für die Stadtgeschichte im Areal Santa Barbara sowie in den Arealen Bustan Nassif, Bustan Raad und Bustan Zain;  Baugeschichtliche Klärung spätantiker Wohnhäuser, ihrer Bauphasen und Ausstattung;  Lokalisierung, Datierung und hypothetische Rekonstruktion des Merkurtempels auf dem Stadtberg Sheikh Abdallah; Rekonstruktion der Stadtstruktur in der frühen Kaiserzeit, im 1. Jh. n. Chr., in severischer und byzantinischer Zeit sowie in den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Epochen sowie jeweils Darstellung der Transformation und Determinanten des Stadtbildes;  Einordnung der Bauten und der Stadtstruktur in den jeweiligen regionalen bzw. überregionalen Kontext; Identifizierung orientalischer und römischer Einflüsse;  Klärung der wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt und des Wirtschaftssystems in verschiedenen Epochen;  Erarbeitung einer verlässlichen Chronologie für die Fundgattungen Keramik, Glas, Bauornamentik. Bei Projektbeginn nicht vorauszusehen war, dass die Substruktionen des Jupiterheiligtums so weitgehende Aussagen über die frühen Phasen des Heiligtums zulassen. Hierauf wurde mit der Initiierung einer Doktorarbeit über die Bauphasen des Heiligtums (D. Lohmann, RWTH Aachen) reagiert. Als unerwartet ergiebig für die Klärung der Stadtstruktur in byzantinischer und mittelalterlicher Zeit erwiesen sich auch die Baureste im Bustan Nassif. Ihre Untersuchung führte zu einer erheblichen Ausweitung der Forschungen zur nachantiken Stadt und zu einer sehr viel weitergehenden Klärung, als ursprünglich zu erwarten war. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes werden zusammengefasst und in allgemeinverständlicher Form in der Reihe „Zaberns Bildbände zur Archäologie. Sonderbände der ANTIKEN WELT“ einem breiten Publikum bekannt gemacht. Auflage: 2000. Titel: Margarete van Ess, Klaus Rheidt, Baalbek – Heliopolis. 10000 Jahre Stadtgeschichte. Erscheinungsjahr: Frühjahr 2014. Das Projekt Baalbek wird darüber hinaus in einem kurzen Film auf der Homepage des Projekts vorgestellt (http://www.dainst.org/de/project/baalbek?ft=all).

Publications

  • Baalbek/Heliopolis. Results of Archaeological and Architectural Research 2002–2005, Bulletin d'Archéologie et d'Architecture Libanaise Hors-Série 4 (2008)
    M. van Ess (ed.)
  • Ein hellenistisches Kapitell in Baalbek, ZOrA 3, 2010, 88–100
    H. Wienholz
  • 'Master, look at the size of those Stones! Look at the size of those Buildings!'. Analogies in Construction Techniques between the temples at Heliopolis (Baalbek) and Jerusalem. Levant, Volume 43, Number 1, Leeds/ London/Cambridge 2011, 38–50
    A. Kropp – D. Lohmann
  • Gebäude mit litterae aureae in den kleinasiatischen Provinzen, die Basilika von Berytus und der Jupitertempel von Baalbek, IstMitt 62, 2012, 161–198
    R. Posamentir – H. Wienholz
 
 

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