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Der altersabhängige Einfluss des Mikrobioms, Metaboloms und der oralen Gesundheit auf das Ergebnis assistierter reproduktionsmedizinischer Behandlung (AROMA)

Antragstellerin Dr. Sabine Keß
Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545617039
 
Unfruchtbarkeit betrifft 8 bis 12 % der Paare, und während die Nachfrage nach assistierter reproduktiver Therapie (ART) angestiegen ist, profitieren nicht alle Paare von einer Behandlung. Der entscheidende Faktor, der den Erfolg der ART beeinflusst, ist das Alter der Frau. Trotz der bekannten altersabhängigen Fruchtbarkeitsfaktoren sind die Gründe für den Erfolg oder Misserfolg einer ART nach wie vor nicht abschließend geklärt. Die Identifikation zusätzlicher prädiktiver Parameter ist von entscheidender Bedeutung, um die physische, emotionale und finanzielle Belastung von Patienten, die sich einer ART unterziehen, zu verringern. Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Mikroorganismen im Urogenitaltrakt das Fortpflanzungspotenzial unfruchtbarer Patienten beeinflussen. Darüber hinaus wurde die Zusammensetzung des oralen Mikrobioms mit geburtshilflichen Komplikationen in Verbindung gebracht. Bekannt ist, dass die komplexe Verbindung zwischen Mikrobiom und Metabolom altersbedingten Veränderungen unterliegt. Allerdings wurde bisher noch nicht direkt untersucht, wie das Alter der Frau die Zusammensetzung des vaginalen und oralen Mikrobioms, sowie des assoziierten Blutmetaboloms beeinflusst und sich somit auf den Erfolg einer ART auswirkt. Aufgrund dessen planen wir eine prospektive Kohortenstudie mit 150 Frauen, die sich einer ovariellen Stimulation zur In-vitro-Fertilisation (IVF) oder intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) unterziehen. Während der ovariellen Stimulation werden Proben aus der Mundhöhle, sowie Vaginalabstriche am Tag der Eizellentnahme gewonnen und Blut für Metabolomanalysen, sowie zur Bestimmung der Östrogen- und Progesteronspiegel untersucht. Mittels 16s rRNA-Amplikon-Sequenzierung und Flüssigchromatographie gekoppelt mit Massenspektrometrie werden wir die Zusammensetzung der vaginalen und oralen Mikrobiota zusammen mit dem Blutmetabolom analysieren. Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen Variationen des vaginalen und oralen Mikrobioms, sowie des Blutmetaboloms in verschiedenen Altersgruppen untersucht werden. Ein weiteres Ziel ist es eine mögliche Korrelation zwischen der Zusammensetzung des Mikrobioms, den Metabolitprofilen und den Ergebnissen der ART festzustellen. Dieser ganzheitliche Ansatz könnte zur Identifizierung altersbezogener prädiktiver Faktoren führen und eine Bewertung dieser vor einer IVF oder ICSI ermöglichen. Die Ergebnisse der Studie werden den Weg für eine nachfolgende Phase des Projekts ebnen. Diese beinhaltet eine Langzeit-Follow-up-Studie zu den Lebendgeburtenraten, eine erweiterte Patientenkohorte zur Verbesserung der statistischen Aussagekraft, die Analyse weiterer Mikrobiome, die Identifizierung klinischer Surrogate, sowie die Erforschung therapeutischer Targets. Die Erkenntnisse könnten den ersten Schritt darstellen, um die Erfolgsraten der ART durch gezielte Veränderungen des vaginalen und oralen Mikrobioms, sowie des Metaboloms bei unfruchtbaren Patientinnen zu verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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