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Humankapitalinvestitionen während des Arbeitslebens – Das Zusammenspiel von Arbeitnehmer-, Manager- und Unternehmensmerkmalen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 518302089
 
Der anhaltende Wandel des Arbeitsmarktes und die sich verändernde Art der Arbeit können zu einem Ungleichgewicht von Qualifikationen führen. Während die Nachfrage nach „neuen“ Qualifikationen steigt, werden „alte“ nicht mehr benötigt, was zu einer Knappheit von Arbeitskräften und Qualifikationen in boomenden Sektoren führt. Eine Möglichkeit darauf zu reagieren, ist die kontinuierliche Investition in Humankapital. Die politischen Entscheidungsträger in ganz Europa versuchen, kontinuierliche, lebenslange Investitionen in die Weiterbildung von Arbeitnehmern zu erleichtern, um sicherzustellen, dass deren Qualifikationen auf dem neuesten Stand sind, die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und der Lebensstandard aufrechterhalten wird. Um sinnvolle Programme zu entwerfen, ist es wichtig, die Entstehung von Investitionsentscheidungen in die betriebliche Weiterbildung während des Arbeitslebens zu verstehen. Während sich frühere Forschungsarbeiten in erster Linie auf betriebliche Weiterbildung aus der Sicht der Nachfrage (Arbeitnehmer) konzentrierten, untersuchen wir in diesem Projekt sowohl die Nachfrage- (Teilnahme) als auch die Angebotsseite (Bereitstellung). Dabei beziehen wir die Perspektiven von Unternehmen und Managern - als wichtigste Determinanten dieser Investitionsentscheidung - ein und untersuchen drei Komponenten der Entscheidungsfindung: i) einzelne Arbeitnehmer, ii) Entscheidungsträger im Personalwesen (Manager) und iii) das Unternehmensumfeld. Die Verwendung von neu verknüpften administrativen und Umfragedaten erlaubt uns, das Zusammenspiel zwischen Arbeitnehmer-, Manager- und Unternehmensmerkmalen im Kontext der breiteren technologischen Transformation des Arbeitsmarktes zu untersuchen. Ein besonderer Schwerpunkt unserer Analyse liegt auf geschlechtsspezifischen Unterschieden, sowohl bezüglich Teilnahme an und Initiierung von Weiterbildungsmaßnahmen als auch im Hinblick auf den Einfluss des Geschlechts der Entscheidungsträger auf deren Zuteilung. Zur Identifikation kombinieren wir Fixed-Effects- und Instrumental Variables-Strategien. Wir nutzen hierfür exogene Variation darin, wie stark verschiedenen Branchen und Unternehmen internationalen Handels- oder Automatisierungsschocks ausgesetzt sind. Dies kann als Indikator dafür angesehen werden, inwieweit bestimmte Qualifikationen durch Weiterbildung angepasst werden müssen. Zusätzlich werden Vignettenexperimente durchgeführt, die zufällige Szenarien zu Trainingsentscheidungen für Manager generieren. Die Ergebnisse dieses Projekts liefern politischen Entscheidungsträgern die Grundlage für eine bessere Gestaltung der Weiterbildungspolitik. Durch die Ausrichtung von Maßnahmen auf Gruppen von Arbeitnehmern, Unternehmen oder Sektoren, die eher zu wenig in die Weiterbildung investieren, können die Ergebnisse dieses Projekts genutzt werden, um eine adäquate Aktualisierung der Qualifikationen der Erwerbsbevölkerung zu gewährleisten.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Australien, Frankreich
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professorin Deborah Cobb-Clark, Ph.D.; Dr. Arne Uhlendorff
Mitverantwortlich Professor Dr. Harald Pfeifer
 
 

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