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Möglichkeitsräume der Bildung in marginalisierten Quartieren (BimaQ)
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Barbara Asbrand; Professorin Dr. Merle Hummrich; Professorin Dr. Nicolle Pfaff
Fachliche Zuordnung
Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546317498
Schule, Jugendarbeit und Peerkulturen gelten sowohl als Kontexte der Reproduktion sozialräumlich verankerter Bildungsungleichheiten als auch als Zusammenhänge ihrer Kompensation. Die einzelnen Felder sind in der Forschung zu Schule und Segregation, in Studien zu Jugendkulturen in benachteiligten Kontexten und zur Jugendarbeit im Sozialraum vergleichsweise gut erforscht. Ihr Zusammenwirken und dessen Bedeutung für die Bildungsteilhabe von Jugendlichen in marginalisierten Sozialräumen bilden jedoch trotz anhaltender politischer Forderungen nach Kooperation von Schule, Jugendarbeit und sozialräumlichen Institutionen eine Leerstelle erziehungswissenschaftlicher Forschung. Das beantragte Vorhaben geht diesem Zusammenspiel verschiedener Akteure im Sozialraum empirisch nach. Ausgehend von den Erfahrungen von Jugendlichen in zwei ausgewählten Quartieren, die durch Armut und soziale Deprivation gekennzeichnet sind, werden Erfahrungen junger Menschen in Auseinandersetzung mit pädagogischen Institutionen, weiteren Organisationen im Sozialraum sowie informellen und jugendkulturellen Kontexten rekonstruktiv untersucht. Orientiert am Zugang der multisited ethnography werden relevante Akteur*innen auf ihre professionellen Orientierungen im Umgang mit Jugendlichen im Kontext sozialräumlicher Marginalisierung hin untersucht und die organisationalen Inklusions- und Exklusionspraktiken rekonstruiert. Diese werden als Ermöglichungsstruktur von Bildungsteilhabe verstanden. Zur Analyse des komplexen Zusammenspiels der verschiedenen Räume und ihrer Relationen bezieht sich das Vorhaben auf die dokumentarische Organisationsforschung. Auf der empirischen Grundlage dokumentarischer Rekonstruktionen von Interviews, Gruppendiskussions- und Interaktionsdaten werden Inklusions- und Exklusionspraxen im Feld der Schule, im weiteren Feld der Jugendarbeit und der informellen Räume, in denen sich Jugendliche aufhalten, zu den Erfahrungen von Jugendlichen ins Verhältnis gesetzt. Ziel des Projekts ist eine Theorie über Möglichkeitsräume der Bildung von Jugendlichen in marginalisierten Quartieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr. Thorsten Hertel