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Netzwerk Gerechtes Wohnen in Europa

Antragsteller Dr. Marco Meyer
Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Empirische Sozialforschung
Humangeographie
Politikwissenschaft
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546703007
 
Wohnen ist unverzichtbar für jedes umfassende Verständnis einer gerechten Gesellschaft. Die Entscheidungen, die Menschen über ihre Wohnsituation treffen, sind einerseits geprägt von einem Geflecht aus Vorschriften und Richtlinien, und haben andererseits tiefgreifende Auswirkungen auf Städte und ländliche Gebiete. Wohnen stellt einen der größten Ausgabenposten für die meisten Haushalte dar, unabhängig davon, ob sie Eigentümer sind oder zur Miete wohnen. Die zentrale Rolle des Wohnens für die wirtschaftliche Entwicklung wurde spätestens durch die Rolle von Hypotheken in der globalen Finanzkrise 2008/9 deutlich, die die Weltwirtschaft zum Stillstand brachte. Die Covid-19-Pandemie zeigte die wichtige Rolle einer sicheren Wohnumgebung auf und warf gleichzeitig ein Schlaglicht auf die herausfordernden Umstände, mit denen Menschen ohne angemessene Wohnmöglichkeiten konfrontiert sind. Um diese Aspekte umfassend zu beleuchten, benötigen wir einen interdisziplinären Ansatz. Dieser Ansatz sollte Forscher aus Philosophie, Volkswirtschaft, Humangeographie, Stadtplanung, Rechts-, Sozial- und Politikwissenschaften sowie anderen relevanten Bereichen umfassen. Das Hauptziel des vorgeschlagenen Netzwerks ist es, kollaborative, interdisziplinäre Forschung zum Thema Wohnen zu erleichtern. Unserer Ansicht nach ist die Wohnungsfrage eine der drängenden sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Ihre Bearbeitung benötigt einen Ansatz, der Philosophie, Ökonomie und andere Sozialwissenschaften integriert. Die Philosophie bietet die kritischen, normativen und konzeptionellen Rahmenbedingungen, die für das Verständnis der ethischen Dimensionen der Wohnungsfrage notwendig sind. Die Ökonomie bringt die Analyse von Märkten, Anreizen und Ressourcenverteilung ein. Andere Sozialwissenschaften wie Humangeographie und Politikwissenschaft tragen zum Verständnis von Machtstrukturen, Governance-Strukturen und politischen Implikationen bei. Wir bauen auf den Grundlagen auf, die durch die vom Antragsteller organisierte Konferenz "Just Housing in Europe" im November 2023 gelegt wurden. Die Veranstaltung brachte eine vielfältige Gruppe von Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammen, einschließlich der meisten vorgeschlagenen Netzwerkmitglieder. Zu den Forschungsgebieten innerhalb dieses Netzwerks gehören Wohnungslosigkeit und der Wert des Wohnens, Gentrifizierung und ihre sozialen Folgen, die Dynamik von Wohnungsmärkten und ihre regulatorischen Rahmenbedingungen, Eigentumsfragen bezüglich Immobilien sowie die Rolle von Besteuerung und Geldpolitik für die Gestaltung von Wohnungsmärkten. Wir stellen Fragen wie: Was macht einen Wohnungsmarkt "gerecht"? Was, wenn überhaupt irgendetwas, ist an Gentrifizierung problematisch? Und welche politischen Maßnahmen würden das Wohnen gerechter machen? Wir planen, eine Reihe von gemeinsam verfassten Fachartikeln, ein Sonderheft einer wissenschaftlichen Zeitschrift und mehrere Anträge auf Drittmittelfinanzierung zu erstellen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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