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Untersuchung des Mechanismus der Substratverarbeitung von γ-Sekretase und des Einflusses von Modulatoren mit Hilfe von Molekulardynamiksimulationen
Antragsteller
Professor Dr. Martin Zacharias
Fachliche Zuordnung
Biophysik
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546851530
Die Intramembran-Protease γ-Sekretase (GSEC) ist eine Aspartyl-Protease, die den letzten Schritt der kontrollierten Spaltung vieler Transmembranproteine in der Zellmembran durchführt. Dazu gehört auch die Spaltung des C-terminalen Fragments (C99) des Amyloid-Vorläuferproteins (APP). Durch den sequentiellen Spaltungsprozess entstehen Aβ-Peptide unterschiedlicher Länge, die teilweise toxische Aggregate bilden können und wahrscheinlich an der Alzheimer-Krankheit (AD), einer chronischen neurodegenerativen Erkrankung, beteiligt sind. Ein Verständnis des GSEC-Spaltungsprozesses im molekularen Detail ist von grundlegender Bedeutung für das Verständnis des Beginns und des Fortschreitens von AD und für die mögliche Entwicklung von AD-Behandlungen. Obwohl die Struktur von GSEC in der Apo- und substratgebundener Form kürzlich bestimmt wurde, sind der Mechanismus und der Prozess der sequentiellen APP-Spaltung noch nicht vollständig verstanden. Im geplanten Projekt werden wir Molekulardynamik (MD) Methoden verwenden, um den Mechanismus der sequentiellen Substratspaltung von GSEC besser zu verstehen. Dies wird durch Targeted-MD-Simulationen erreicht, um das Peptidsubstrat durch den Substratbindungskanal zu bewegen und das damit verbundene Profil der freien Energie sowie den Einfluss durch Enzym- und Substratmutationen zu charakterisieren. Darüber hinaus werden wir die Bindung bekannter Modulatormoleküle (Imidazol-basierte GSM-Moleküle) untersuchen, die die Spaltungseffizienz (Prozessivität) verbessern können, und wie diese GSMs auch das aktive Zentrum durch einen bisher unbekannten allosterischen Kopplungsmechanismus beeinflussen. Darüber hinaus werden wir versuchen, mutmaßliche Bindungsstellen anderer GSM-Typen (z. B. acidische GSM) in GSEC zu identifizieren und neue GSM-Verbindungen identifizieren. Die theoretische Arbeit wird in enger Zusammenarbeit mit unserer experimentellen Partnerin, Dr. Lucia Chávez Gutiérrez (KU Leuven), durchgeführt und experimentell validiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen