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Retrokonversion eines Katalogs versteckter Bilder zu Ost- und Südosteuropa und Digitalisierung historischer Fotografiesammlungen (ImagOst)
Antragsteller
Professor Dr. Ulf Brunnbauer
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 547479117
Das beantragte Vorhaben verfolgt vier Zielsetzungen: Erstens stellt es ein Pilotprojekt für die Erschließung und den elektronischen Nachweis versteckter (unselbständiger) Bilder dar. Als Ausgangsbasis dient ein am IOS-Vorgänger Osteuropa-Institut München geführter Zettelkatalog zu über 20.000 Abbildungen aus Publikationen zum östlichen Europa. Dieser wird im beantragten Projekt retrokonvertiert und in den bayerischen Verbundkatalog sowie in den Metakatalog des Forschungsportals Osmikon eingespielt. Weil nur ein kleiner Teil (15 %) des ursprünglichen Zettelkatalogs die Länder des südöstlichen Europa berücksichtigt, werden weitere 500 versteckte Bilder aus Publikationen zu dieser Region katalogisiert. Um eine bessere Auffindbarkeit zu gewährleisten, werden relevante Motive mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) erschlossen. In einem zweiten Schritt werden 500 urheberrechtsfreie versteckte Bilder zur Digitalisierung ausgewählt und im Open Access bereitgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf bisher nicht nachgewiesenen Ortsansichten und Porträtfotografien. Die Digitalisate werden zudem mit dem Annotationstool Recogito verknüpft; zu diesem Zweck betreibt das IOS eine eigene Recogito-Instanz, die IIIF-fähig ist und somit die Interoperabilität sämtlicher Digitalisate gewährleistet. Zusätzlich werden weitere 120 Publikationen mit versteckten Bildern digitalisiert, die bislang nicht auf Osmikon verfügbar sind. Durch diese Maßnahmen sowie durch Abfassung einer Handreichung zur Katalogisierung unselbständiger visueller Medien wird die bislang kaum berücksichtigte Bildgattung der versteckten Bilder für die Forschung erschlossen und ihre Relevanz exemplarisch aufgezeigt. Drittes Ziel ist die Digitalisierung ausgewählter Sammlungen, darunter die urheberrechtsfreien Fotografiebestände der Vorgängerinstitute des IOS sowie weiterer urheberrechtsgeschützter Sammlungen, für die das IOS die Rechte zur Onlinestellung eingeholt hat, im Umfang von insgesamt 500 Fotos, und deren Hosting auf Osmikon. Zusammen mit Nachweisen und Digitalisaten von versteckten Bildern wird somit ein Grundstock für die annotierbare IOS-Bildsammlung in Osmikon zusammengestellt. Viertens stärkt das Vorhaben das Community Building zwischen bilddigitalisierenden Einrichtungen und Bildwissenschaften: Ein erster Workshop zu visuellen Materialien wird Personen aus Informationsinfrastrukturen und Forschung miteinander vernetzen, wissenschaftliche Bedarfe eruieren sowie zur Skizzierung künftiger Metadaten- und technischer Standards beitragen. Als eine der Trägerinstitutionen von Osmikon wird das IOS auf dieser Grundlage einen zweiten Workshop zur Koordination des Portals veranstalten, um Funktionalitätserweiterungen digitaler Bild- und Kartenangebote mit den übrigen Trägern abzustimmen. Das Zusammenführen von Personen aus Bibliothek und Bildwissenschaften wird überdies unterstützt durch die thematische Erweiterung eines vom IOS vergebenen Fellowships.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Beteiligte Einrichtung
Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS)
Mitverantwortlich
Tillmann Tegeler
