Detailseite
VRooms: Bekämpfung des Klimawandels durch eine effizientere Nutzung von Gebäuden mittels der Virtualisierung von Räumen durch alltägliche erweiterte Realität.
Antragsteller
Professor Dr. Enrico Rukzio
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 547748299
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit, wenn nicht sogar die derzeit größte. Der ungebrochene stetige Anstieg der weltweiten Treibhausgasemissionen erfordert ein grundlegendes Überdenken der Art und Weise, wie wir Gebäude konzipieren und nutzen, da sie für 39 % der energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich sind. Die heutige Nutzung von Websites, Diensten und Anwendungen wird durch Cloud Computing ermöglicht, das auf dem Prinzip der Servervirtualisierung beruht, welches eine Abstraktionsschicht über den physischen Servern schafft und ihren Nutzern virtuelle Server zur Verfügung stellt. Mit VRooms übertragen wir dieses Konzept, das bereits die Nutzung von Servern revolutioniert hat, auf Gebäude, indem wir physische Räume virtualisieren. Erreicht wird dies durch den Einsatz von Everyday E(x)tended Reality (EXR) - Brillen, die erstmals eine teilweise oder vollständige Virtualisierung unserer Räume ermöglichen. Die Entkopplung der physischen Räume von ihrer Wahrnehmung durch die Nutzerinnen und Nutzer eröffnet ein großes Potenzial den Trend zu immer größeren und zahlreicheren Räumen zu stoppen und gleichzeitig die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu stabilisieren oder zu verbessern. Die Virtualisierung von Räumen wird anhand von drei grundlegenden V-Rooms-Raumkonzepten erforscht: (i) die Nutzung eines physischen Raums für mehrere parallele Zwecke, (ii) die perzeptive Vergrößerung eines physischen Raums, und (iii) die Nutzung eines Raums für verschiedene virtualisierte Zwecke durch Time-Sharing, indem das physische Erscheinungsbild eines Raums angepasst wird V-Rooms kann bereits in heutigen Räumen eingesetzt werden, wird aber langfristig auch zu den im Projekt zu erforschenden neuen V-Rooms-Raumebenen führen, die auf wesentlich CO2-ärmeren, für die V-Rooms-Nutzung optimierten, Raum- und Grundrissen basieren. Die V-Rooms-Vision wird ermöglicht, indem 10 einzig- und neuartige wissenschaftliche Herausforderungen in Bezug auf (1) ökologische Vorteile, (2) das Verstehen von Räumen, (3) erweiterte Realität, (4) Illusionen, (5) Multi-User-Multi-Virtualisierungen, (6) uneingeschränkte Haptik, (7) formverändernde Räume, (8) In-Situ-Design, (9) Akzeptanz und Wohlbefinden und (10) Ethik erforscht werden. V-Rooms hat das enorme Potenzial, die Anzahl und das Volumen von Gebäuden sowie ihren CO2-Fußabdruck um bis zu 50 % zu reduzieren und gleichzeitig ihre Nutzbarkeit und den empfundenen Komfort zu erhalten oder sogar zu verbessern. Dieses Projekt wird durch die Erforschung der V-Rooms-Raumkonzepte (Parallelisierung, Vergrößerung, Time-Sharing), der V-Rooms-Raumebenen (nachfolgend, optimiert, exklusiv) und der 10 miteinander verbundenen einzigartigen Forschungsfragen signifikante neue wissenschaftliche Beiträge leisten. Das V-Rooms-Projekt wird sich durch seinen revolutionären Ansatz auszeichnen, indem es diese Herausforderungen im V-Rooms-Wohnlabor und in privaten Modellhaushalten durch Langzeitevaluationen erforscht.
DFG-Verfahren
Reinhart Koselleck-Projekte
