Project Details
Die Metamorphosen der Gleichheit II: Deutungsmodelle des Geschlechts am Beispiel berufstatistischer Klassifikation, Verhandlungen und Gleichstellungspolitiken im deutsch-französischen Kontext (1945-2010)
Applicant
Professorin Dr. Theresa Wobbe
Subject Area
Sociological Theory
Term
from 2008 to 2016
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 54781777
Das Ziel des Vorhabens ist es, die Konstruktion der Kategorie des Geschlechts im Diskurs der klassischen Soziologie in Deutschland und Frankreich (1890-1933) zu erforschen. In einer komparativen Perspektive sollen die Genese, Bedeutung und Spuren der Studien untersucht werden, die das Geschlecht als Reflexions- und Beschreibungskategorie des Sozialen etablieren. In Frankreich hat, im Unterschied zu Deutschland, der Feminismus den Diskurs in der Soziologie viel weniger durchdrungen und damit auch geringere Legitimität als in Deutschland erlangt. Erforscht werden soll, inwieweit dieses Phänomen auf unterschiedliche soziologische Konstruktionen des Geschlechts verweist und inwiefern die Etablierung soziologischer Kategorien mit mehr oder weniger impliziten Konstruktionen des Geschlechts verflochten ist. Wir nehmen an, dass die soziale Umwelt und der kulturelle Kontext dieser Projekte in Frankreich und Deutschland variieren. (1) Die Etablierung des soziologischen Feldes ist in beiden Ländern in unterschiedliche Auffassungen über das Soziale, die Politik und die Wissenschaft eingebettet, und (2) die Verhandlung des Geschlechts reflektiert verschiedene Konzeptionen der Gleichheit zwischen den Geschlechtern und in der Bedeutung, die dem Geschlechterunterschied in gesellschaftlichen Institutionen und Wissensfeldern zukommt. Das Projekt soll einen Vergleich im Kontext (comparaison en contexte) durchführen, der die Verflechtung (histoire croisee) von Geschlecht und Soziologie vergleichend in und zwischen nationalen Rahmen erforscht. Diese Frage wird in vier Vergleichsdimensionen untersucht. Hiermit soll beantwortet werden, welche Divergenzen und Konvergenzen zwischen den jeweiligen disziplinären Formulierungen von Soziologie und Geschlecht ,über Kreuz auszumachen sind. Diese reflexive Perspektive leistet einen Beitrag dazu, die traditionell aufgeladene Gegenüberstellung der französischen und deutschen soziologischen Tradition zu differenzieren und neue Gesichtspunkte zu Tage zu fördern.
DFG Programme
Research Grants
International Connection
France
Participating Person
Dr. Olivier Giraud