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Lehnkonjunktionen im Sprachvergleich

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548033828
 
Konjunktionen zählen zu den frühesten und am häufigsten entlehnten Elementen im Sprachkontakt. Unabhängig von der Geber- und Replikasprache gibt es über viele Sprachkontaktsituationen wiederkehrende Muster, die Lehnkonjunktionen als ein lohnendes Forschungsobjekt definieren. Besonders die hohe Anzahl von entlehnten Adversativkonjunktionen wie Englisch but hat die Aufmerksamkeit von Theoretikern des Sprachkontakts gefunden. Auf der Basis crosslinguistisch wiederkehrender Muster sind mehrere starke Hypothesen über die Entlehnungschronologie von Konjunktionen vorgeschlagen worden. Und zwar (A) adversative > disjunctive > conjunctive (= BUT > OR > AND), (B) {concessive / conditional / causal / purposive} > other subordinators, (C) factual complementizers > non-factual complementizers und (D) coordination {subordination / complementizer}. In der Urfassung von (A) - (C) stellten die Chronologien Universalien der grammatischen Entlehnung dar, d.h. gegen sie konnte nicht verstoßen werden. Seitdem sind mehrere potenzielle Gegenbeispiele bekannt geworden, die die Universalität der o.g. Hypothesen in Frage stellen. Es stellt sich die Frage, ob die Gegenbeispiele Randerscheinungen sind, die man pauschal dadurch erklären kann, dass auf nicht weiter spezifizierte strukturelle und/oder kulturelle Faktoren verwiesen wird, die Einfluss auf die Umsetzung der Chronologien haben können. Das Projekt will die Haltbarkeit von (A) - (D) auf der Grundlage eines Samples von 500 Replikasprachen überprüfen, von denen bekannt ist, dass sie Konjunktionen von Gebersprachen wie Arabisch, Französisch, Italienisch, Persisch, Russisch, Spanisch, Türkisch usw. entlehnt haben. Dies ist nicht nur das größte Sample, das jeweils für Forschungen über Lehnkonjunktionen zusammengestellt wurde, sondern es deckt auch einen großen Satz von Informationen über Sprachstruktur, Variation und kulturelle Aspekte ab, die die Entlehnbarkeit einer gegebenen Konjunktion beeinflussen können. Auf diese Weise wird es erstmalig ermöglicht, robuste Aussagen über ein Netzwerk von Faktoren zu machen, die im Entlehnungsprozess eine Rolle spielen. Die Projektresultate werden entscheidend zum Fortschritt bei der Theoriebildung beitragen, indem sie bestehende Hypothesen über Lehnkonjunktionen und ihre kognitiv-pragmatische Grundlagen zurückweisen, modifizieren und prüfen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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